
© Andreas Bäumer
Schüler des Stadtlohner Gymnasiums lernen, eine „ruhige Kugel“ zu schieben
Geschwister-Scholl-Gymnasium
Seit den Herbstferien läuft die Billard-AG am Geschwister-Scholl-Gymnasium. Dirk Wörmer und weitere Billardklub-Mitglieder betreuen die Schüler. Eine Win-Win-Situation für Schule und Klub.
Am Dienstagnachmittag ist der Billard-Raum im Geschwister-Scholl-Gymnasium gut besucht. Es ist voller als sonst.
Gleich drei Mitglieder des Billardklubs Stadtlohn 1963 sind da und zeigen ihren Sport am Karambol-Tisch oder geben den Schülern Tipps. Schulleiter Jochen Wilsmann fotografiert fleißig die am Poolbillardtisch spielenden Schüler.
Neue Interessentinnen für die Billard-AG probieren gerade den Umgang mit Queue und Kugeln aus. Emma Wünsch aus der Q1, also der 11. Klasse, findet es beeindruckend, was ihre Stufenkolleginnen und -kollegen schon drauf haben, und Lia Hörnemann begeistert sich für die Spielweise. „Wir wollen wiederkommen“, sagen beide.

Rein in die Flasche und raus, ohne dass sie wackelt. Dirk Wörmer zeigt Jonas Ostendorf eine Übung für das regelmäßige Training. © Andreas Bäumer
Ellen Könning, Jonas Ostendorf und Ruben Huße sind seit dem Start der AG nach den Herbstferien dabei und zeigen, was sie schon können. Ruben nutzt geschickt die Banden des Karambol-Tisches, um mit einer der drei Kugeln die beiden anderen zu treffen. Ellen hat gerade Jonas im Poolbillard besiegt, doch die zweite Partie scheint Jonas zu gewinnen.
Karambol-Vizemeister Dirk Wörmer betreut AG mit
Dirk Wörmer, Jugendbetreuer des Billardklubs und Karambol-Mannschafts-Vizemeister 2021, gibt zwischendurch Hinweise, zum Beispiel: „Dicker. Der muss dicker.“ Jonas erklärt das später: „Je weiter außen die weiße Kugel die andere trifft, desto dünner. Je mittiger, desto dicker.“

Ruben Huße, Ellen Könning, Lia Hörnemann, Emma Wünsch und Jonas Ostendorf (vorne v.l.) sind alle in der elften Klasse und interessieren sich für Billard. Am Dienstag wurden sie von den drei Klubmitgliedern Christoph Sicking, Björn Bienhüls und Dirk Wörmer (hinten v.l.) betreut. Schulleiter Jochen Wilsmann freut sich über die neue AG. © Andreas Bäumer
Dirk Wörmer berichtet, wie es zu der AG kam. Wie viele Vereine litt auch der Billardklub unter Nachwuchsmangel und gemeinsam mit dem Schulsozialarbeiter Philipp Winhuysen kam Wörmer auf die Idee mit der AG. Es gelang dem Klub, 20 Stadtlohner Firmen als Sponsoren zu gewinnen. Mehr als 6000 Euro kosteten die zwei Tische, die Queues, die Kugeln und die Billardhandschuhe.
Im Billardraum stehen jetzt zwei verschiedene Tische. Ein 9-Fuß-Poolbillardtisch, auf dem es gilt, mit einer weißen Kugeln sieben farbige Kugeln und eine schwarze Kugeln in eine der sechs Taschen zu befördern. Und ein etwas kleinerer Karambol-Tisch. Der ist zur Minderung des Reibungswiderstandes beheizt und hat keine Taschen.
Karambol wird mit drei etwas größeren Kugeln oder „Bällen“ gespielt. Mit oder ohne Berührung der Bande gilt es hierbei, eine Kugeln gegen zwei andere prallen zu lassen.

Jonas Ostendorf zeigt, wie man mit Queue und Augenmaß den richtigen Berührungspunkt der Kugeln findet. © Andreas Bäumer
Normalerweise betreuen dienstags zwei Mitglieder des Billardklubs die Schüler aus der Oberstufe eine Stunde lang. Neben Wörmer sind zum Beispiel Björn Bienhüls dabei oder Christoph Sicking. Letzterer hat im Alter von 15 Jahren begonnen zu spielen und kann auf 54 Jahre Billarderfahrung zurückblicken. Donnerstags steht der Raum den Schülern zum Üben und Spielen offen.

Am Ende putzen Ellen Könning und Jonas Ostendorf die Kugeln. © Andreas Bäumer
Auch das Kugelputzen gehört dazu
Zur AG gehören Trainingseinheiten zum Handling der Queues, zum Maßnehmen und Treffen, aber auch die beständige Pflege der Kugeln und Tische. Aber vor allem geht es natürlich ums Spiel selbst, um Tricks und Tipps.
Dirk Wörmer zeigt am Dienstag eine Übung, die er von koreanischen Spielern abgeschaut hat. Es gilt, den Queue immer wieder so ruhig in eine Flasche zu führen, dass diese sich dabei nicht bewegt.
Jonas zeigt, wie er mit Queue und gedachten Linien den Berührungspunkt zweier Kugeln abzuschätzen gelernt hat. Dirk Wörmer ist sichtlich stolz auf die Fortschritte, die die beständigen AG-Mitglieder schon gemacht haben: „Man sieht schnell die Erfolge.“
Auch Schulleiter Jochen Wilsmann sagt im Gespräch mit der Redaktion zufrieden: „Es ist ein gutes Angebot für den Mittagsbereich und es bereichert – eine Win-Win-Situation.“