Rolf Hinse (r.) und Stefan Frechen zeigen Bilder und Gedichte im Kulturzentrum Stadtlohn.

Rolf Hinse (r.) und Stefan Frechen zeigen Bilder und Gedichte im Kulturzentrum Stadtlohn. © Stefan Grothues

Rolf Hinse ist nach 20 italienischen Jahren jetzt zurück in Stadtlohn

rnAusstellung mit Café

Rolf Hinse und Stefan Frechen zeigen Bilder und Gedichte im Stadtlohner Kulturzentrum. Tetiana Seizhari und Aishan Rafo begleiten die Ausstellung mit einem „Kleinen Café der Kulturen“.

Stadtlohn

, 17.10.2022, 17:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Stefan Frechen (39) ist Stadtlohner, schon sein Leben lang. Rolf Hinse (74) ist immer wieder mal Stadtlohner. Der gebürtige Berliner studierte an der Kunstakademie in Düsseldorf, unter anderem bei Joseph Beuys und Gerhard Richter. Stefan Frechen ist ein Mann des Wortes. Rolf Hinse spürt dem Weltgeschehen in Bildern nach. Jetzt freuen sich beide auf eine gemeinsame Ausstellung im KIZS (Kultur-, Heimat und Integrationszentrum) an der Eschstraße in Stadtlohn.

Ölbilder und Olivenbäume

Viele Stadtlohnerinnen und Stadtlohner kennen Rolf Hinse noch. Nach seinen Studienjahren in Köln und Düsseldorf zog es den damals jungen Künstler aufs Land. „Stadtlohn hat mir gefallen“, sagte er. Weil er hier Freunde fand. Und weil seine Kunst hier Freunde fand. An der Johannesstraße eröffnete Rolf Hinse eine Galerie. Später arbeitete er in seinem Atelier an der Burgstraße.

2002 zog es ihn und seine Frau nach Italien. Südlich von Ancona arbeitete und unterrichtete er als Künstler. Seine Ölbilder und Grafiken stellte er in mehreren europäischen Ländern aus. Und er pflegte Olivenbäume. Nach 20 italienischen Jahren ist er jetzt zurück in Stadtlohn.

Stefan Frechen „Das macht mich schon ein bisschen nervös“

„Die Gedichte von Stefan haben mir sofort gefallen“, sagt Rolf Hinse. Und weil die Gedichte wie die Bilder um die Probleme der Gegenwart kreisen, war schnell die Idee geboren, Bilder und Texte gemeinsam auszustellen. Hinse: „Worte und Bilder schaffen im Nebeneinander ganz neue Deutungshorizonte“. Stefan Frechen freut sich drauf, auch wenn er eingesteht: „Der Gedanke an eine öffentliche Lesung meiner Gedichte zur Ausstellungseröffnung macht mich schon ein bisschen nervös.“

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Der gelernte Bürokaufmann, der in der Verwaltung des Jugend- und Familienbildungswerks arbeitet, ist lyrischer Autodidakt. Freunde ermunterten ihn, auf Facebook seine Gedichte zu veröffentlichen. Eines widmete er dem Krieg. Die Eingangsverse: „Krieg ich nicht hin. / Krieg ich nicht aus dem Kopf. / Krieg das mal klar. Krieg, war uns persönlich noch fast nie so nah.“

Tetiana Seizhari (47) ist der Krieg noch viel näher. Die Ukrainerin, die vor drei Jahren nach Stadtlohn kam, stammt aus Lwiw. Freunde und Verwandte leben noch in der westukrainischen Stadt, die immer wieder unter russischem Raketenbeschuss steht. „Es wird immer schlimmer und schlimmer“, sagt sie. Von Anfang an engagierte sich Tetiana Seizhari im KIZS und in der Betreuung der ukrainischen Flüchtlinge.

Tetiana Seizhari freut sich auf Gäste im „Kleinen Café der Kulturen“; von links die jesidische, die ukrainische und die deutsche Flagge.

Tetiana Seizhari freut sich auf Gäste im „Kleinen Café der Kulturen“; von links die jesidische, die ukrainische und die deutsche Flagge. © Stefan Grothues

Ausstellungsbegleitend wird sie nun im Kulturzentrum mit Unterstützung von Aishan Rafo ein „Kleines Café der Kulturen“ führen. Dort wird es auch Kuchen und andere Spezialitäten aus der ukrainischen und jesidischen Küche geben. Die Ausstellung wird am Sonntag, 30. Oktober, um 11 Uhr im Kulturzentrum Stadtlohn an der Eschstraße 23 mit einer Vernissage eröffnet. Sie endet am 4. Dezember.

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Zur Ausstellungseröffnung wird Stefan Frechen einige seiner Gedichte vortragen. Paco Robledo untermalt die Vernissage mit Musik. Das Kleine Café der Kulturen hält Speisen und Getränke aus dem Münsterland, der Ukraine und dem Irak bereit. Während der Ausstellung ist das Café samstags von 10 bis 14 Uhr und sonntags von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Die Ausstellung ist darüber hinaus montags bis donnerstags von 10 bis 12 Uhr geöffnet.