Nach 36 Jahren an der Kiosk-Tresen geht Rita Busche in den Ruhestand.

Nach 36 Jahren am Kiosk-Tresen geht Rita Busche in den Ruhestand. © Stefan Grothues

Kioskübergabe: Rita Busche geht in den Ruhestand, Tabakwaren Busche bleibt

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Rita Busche setzt sich zur Ruhe. Ihr Kiosk an der Dufkampstraße ist längst eine Stadtlohner Institution. Und die bleibt. Quasi in letzter Minute hat Rita Busche eine Nachfolgerin gefunden.

Stadtlohn

, 15.10.2022, 04:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Rita Busche gibt das Interview vor der Ladentür. „Drinnen ist zu wenig Platz“, sagt sie lachend. Und sie möchte dem Geschäft nicht im Wege stehen. Der Kiosk ist ja nun auch nicht mehr ihr Kiosk. 36 Jahre lang war die Theke zwischen Zeitungen und Zeitschriften, Tabak und Zigaretten, Losen und Lottoscheinen ihr Leben.

Jetzt hat Rita Busche den Kioskschlüssel an ihre Nachfolgerin abgegeben. „Ich werde bald 70. Und einmal muss ja Schluss sein“, sagt sie. Sie freut sich auf mehr Zeit fürs Fahrradfahren, für den Garten und für die Enkel. Schnell fügt sie hinzu: „Aber der Kiosk hat immer Spaß gemacht. Ich bereue keinen einzigen Tag.“

Morgens um acht erwacht die Dufkampstraße

An der Dufkampstraße in Stadtlohn ist „Tabakwaren Rita Busche“ eine Institution. Schon morgens um acht, wenn die anderen Geschäfte noch geschlossen waren, stand Rita Busche an der Theke. Für die meisten Stammkundinnen und -kunden war sie „die Rita“. Und die wusste immer gleich Bescheid, wer welche Zigarettenmarke raucht, welches Los gespielt wurde oder ob die Zeitung mit einem Gummiband zu versehen war oder nicht. Und so muss sie auch während des Interviews ständig nach links und rechts grüßen. Sie ist eben eine prominente Stadtlohnerin.

Beim Zeitungs- oder Zigarettenkauf bleibt Zeit für ein Gespräch

„Der Umgang mit den Menschen hat mir immer Spaß gemacht“, sagt sie. „Das merken auch die Kunden sehr schnell, ob man da nur steht, um Geld zu verdienen, oder ob man Freude an seinem Beruf hat.“ Rita Busche ist davon überzeugt, dass das immer das Erfolgsgeheimnis ihres Kiosks war. „Das, was ich verkaufe, das können die Leute ja auch im Supermarkt kaufen. Aber bei mir gibt es ein Gespräch dazu. Und das ist es, was viele Kunden suchen.“ Über ihrer Verkaufstheke hängt der Spruch: „Ab hier bitte lächeln.“

Das brauchte man den kleinen Kunden nicht zu sagen, die mit einer Handvoll Kleingeld den Kiosk betraten um sich ein Potpourri aus Schaumzuckermäusen, Lakritzschnecken oder Salinos zusammenzustellen. Vor dem Süßigkeitenregal hätten auch immer wieder mal Erwachsene gestanden, die dort ihre Kindheitserinnerungen auffrischten, erzählt Rita Busche.

Kioskstart vor 36 Jahren an der Stegerstraße

Angefangen hat Rita Busches Kiosklaufbahn aber nicht in der Dufkampstraße. 1986 übernahm sie vom Friseur Max Rüther die Lottoannahmestelle in der Stegerstraße (Höhe Zumbusch/Airport). In den 1990er-Jahren wechselte sie mit ihrem Kiosk in die Schaefers-Passage. Vor elf Jahren schließlich erfolgte der Umzug an die Dufkampstraße in direkter Nachbarschaft zur St.-Otger-Kirche. „Das Ladenlokal ist zwar kleiner, aber der Standort ist ideal.“

Claudia Siedlaczek ist die neue Inhaberin des Kiosks an der Dufkampstraße, der weiterhin den Namen seiner Gründerin trägt: „Tabakwaren Lotto Busche“.

Claudia Siedlaczek ist die neue Inhaberin des Kiosks an der Dufkampstraße, der weiterhin den Namen seiner Gründerin trägt: „Tabakwaren Lotto Busche“. © Stefan Grothues

Lange suchte Rita Busche nach einem Nachfolger oder einer Nachfolgerin. Erfolglos. „Zum Schluss war ich so weit, dass ich den Kiosk einfach schließen wollte“, sagt Rita Busche. Doch kurz vor Toresschluss konnten ihre Stammkunden aufatmen. Es geht weiter. Claudia Siedlaczek, die beste Freundin von Ritas Busches langjähriger Mitarbeiterin Britta Rohling, will den Kiosk in die Zukunft führen. Seit Anfang Oktober ist sie nun Kioskbetreiberin. „Die offizielle Eröffnung aber ist für uns das Kiepenkerl-Wochende“, sagt Claudia Siedlaczek.

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Die 53-jährige Vredenerin, die bereits das Steakhouse in Lünten geführt hat, freut sich auf die neue Aufgabe. „Ich arbeite gerne mit Menschen“, sagt sie. Und sie will den Kiosk nicht neu erfinden, sondern setzt auf Rita Busches Erfolgsrezept. Das drückt sich auch im neuen, alten Namen aus: „Tabakwaren Lotto Busche“ heißt der Kiosk auch in Zukunft.