
© Susanne Dirking
Nikolaustheater bereitet unbeschwertes Lachvergnügen
Nikolaustheater in der Stadthalle
Mit drei Stücken über Liebe und Eifersucht, Streit und Versöhnung begeistert das Theaterensemble der Stadtlohner Nikolausgesellschaft ihr Publikum. Und das in waschechtem Plattdeutsch.
Punkt 18 Uhr öffneten sich am Samstagabend die Pforten der Stadthalle und eine große Menge wartender Stadtlohner strömte hinein. Alle waren gespannt auf das Theaterstück „Immer wäär nachts väär Ühr“, aufgeführt vom Theaterensemble der Nikolausgesellschaft Stadtlohn 1927.
Die plattdeutsche Komödie unter der Regie von Silke Lucaßen und Doris Kopp wurde, wie schon bei den Proben (Münsterland Zeitung berichtete) zu einem echten Lachvergnügen für das große Publikum. Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden Benno Terliesner öffnete sich der Vorhang für einen Theaterspaß in drei Akten über Liebe und Eifersucht, über Streit und Versöhnung und das alles in waschechtem Plattdeutsch.
Zum Inhalt: Der Student Thomas, hervorragend gespielt von Stefan Lensing, möchte seine Ruhe haben, wird jedoch vom Nachbarn Frank, ebenfalls super in Szene gesetzt von Felix Lensing, gestört. Der will sich bei ihm einnisten, weil er Ärger mit Frau Susanne hat, toll gespielt von Anja Schröer.
Mutter Lilo ist die absolute Hauptfigur
Dann betritt Lilo, die Mutter von Thomas alias Ruth Hartmann das mit Bett und Bar eingerichtete Junggesellenzimmer. Sie verkörpert mit couragiertem Regiment in deftigstem Platt sowie in Mimik und Gestik die absolute Hauptfigur. Selbst ein Techtelmechtel mit Hausmeister Heinz-Willy, herrlich inszeniert von Michael Dücker, kann sie nicht leugnen.
Im weiteren Verlauf kommt es zwischen Thomas und Tanja, seiner reizenden Freundin aus Köln-Nippes, gespielt von der beherzten Johanna Rosker zu Überraschungen am laufenden Band. Da muss sich oft der Eine vor dem Anderen verstecken, ob in der Küche, im Kleiderschrank oder im Bad. Die Eifersucht schlägt Purzelbäume, sodass Mama Lilo schon von Sodom und Gomorrha spricht und Tina, Franks Tochter (Lena Rotherm) schon auf einen Termin beim Therapeuten hofft.
Immer wieder Szenenapplaus
Immer wieder gab es Szenenapplaus und Lachen ohne Ende für die treffenden plattdeutschen Kommentare wie „Häbb ih se noch alle?“, „Schwieg stille!“ und „Ick glöw bloß dat wat ick sehe“. Einen Therapeuten brauchte am Ende keiner. Bei Thomas und Frank kehrte beim Bier wieder gute Laune ein und Heinz-Willy meinte, dass zwei Bier und zwei Schnäpse das Gemüt genauso gut aufheitern können. Das Ende der Komödie bringt die Versöhnung und jeder findet zu seinem richtigen Partner. Riesengroßer Schlussapplaus des total begeisterten Publikums.
Die Nikolausgesellschaft kann mit dem Erlös der Theatervorstellungen, die noch am 16. November um 19 Uhr und am 17. und 23. November jeweils um 18 Uhr in der Stadthalle stattfinden, die Bescherung der Kinder nach dem Nikolaus-Umzug garantieren.