Naturmotive in Kreide und Kohle
Sara Möbius im Sommeratelier
Sara Möbius wird den Sommer in Stadtlohn verbringen. Die 28-jährige Künstlerin aus Halle an der Saale ist Förderpreisträgerin des Sommerateliers 2014. Gestern wurde Möbius im Rathaus vorgestellt.
Möbius ist zum ersten Mal in ihrem Leben im Münsterland. „Ich war noch nie in der Gegend. Stadtlohn ist eine kleine und sehr schöne Stadt“, meint die Künstlerin noch etwas schüchtern. Möbius begeistert sich für die Natur. „Waldmotive tragen eine unglaubliche Mystik in sich. Ich möchte die Schönheit der Natur festhalten.“ Die Natur und Wälder des Münsterlands bezeichnete die Künstlerin als reizvoll.Mit Kreide und Kohle Möbius zeichnet mit Kreide und Kohle Naturmotive, oft großformatig. Drei Meter mal 2,4 Meter, drei Meter mal 2,8 Meter. Das Zeichnen sei für sie manchmal ein Kraftakt, wie Möbius sagt. Zeichnungen dieser Größe seien sehr selten, weiß Hans-Jürgen Lechtreck. Der Kurator hatte eine Vorauswahl getroffen und dem Kulturausschuss der Stadt schließlich drei Künstler vorgeschlagen. Der Ausschuss entschied sich mit elf zu eins Stimmen für Möbius.Verbindungen Die Künstlerin, die an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule in Halle studiert hat, sei aufgefallen und habe überzeugt, weil sie „überraschende und eindeutige Motive habe“, sagt Lechtreck. Das Potenzial der Künstlerin könne alle Seiten zufrieden stellen. „Wir glauben an ihre Idee.“ Karlheinz Pettirsch, Erster Beigeordneter der Stadt, glaubt, dass die Kunst von Möbius und Stadtlohn gut zusammen passen. „Sie bilden etwas Gegenständliches ab. Das kommt bei den bodenständigen Menschen hier gut an. Und sie sind naturnah. Wir leben hier in der Natur. Das schafft Verbindung.“ Möbius sagt, dass sie in Stadtlohn weit weg aus ihrem eigentlichen Leben in der Heimat sei. „Man kann hier vieles ausblenden. Das ist gut für die Arbeit als Künstler. Ich bin dankbar, dass mit hier die Gelegenheit gegeben wird, mich zu präsentieren und meine Arbeit auch finanziell unterstützt wird.“ Rolf Wähning, Kulturreferent der Stadt, sagt, mit dem Förderpreis wolle man Künstlern, die ihr Studium an einer Kunsthochschule gerade abgeschlossen haben, Freiraum geben, ihre Ideen umzusetzen. „Das Sommeratelier ist mittlerweile eine wahrnehmbare Größe geworden.“Lichtdurchflutete Atelierräume Los geht es in diesem Jahr Mitte Mai. Sara Möbius wird für ihren Aufenthalt in Stadtlohn eine Wohnung zur Verfügung gestellt. Ihr Atelier wird sie im ehemaligen St.-Elisabeth-Kindergarten beziehen. Die Räume dort sind groß und lichtdurchflutet und die Decken hoch. Das sei ihr wichtig gewesen, sagt Möbius. Wie genau das Sommeratelier ablaufen wird, steht noch nicht im Detail fest. Möglich sind Workshops oder Tage der offenen Tür. Bürgermeister Helmut Könning sagt, dass es der Stadt wichtig sei, „dass die Menschen einen Einblick in das haben, was hier passiert.“