Die Husarenkapelle spielte an Heiligabend mit 31 Musikern Weihnachtslieder vom Turm der St.-Otger-Kirche.

© Simone Schulze Beikel

Mit Video: Turmbläser schicken weihnachtliche Grüße aus 40 Metern Höhe

rnSt.-Otger-Kirche

31 Musiker der Husarenkapelle stiegen an Heiligabend die gut 150 Stufen im Turm der St.-Otger-Kirche hinauf. Kurze Zeit später erklang weihnachtliche Musik über den Dächern Stadtlohns.

von Simone Schulze-Beikel

Stadtlohn

, 26.12.2021, 17:34 Uhr / Lesedauer: 2 min

Pünktlich um 14.15 Uhr treffen sich an Heiligabend die Musiker der Husarenkapelle vor der Tür, die in den Turm der St.-Otger-Kirche führt. „Für viele Husaren ist dies einer der beliebtesten Termine im Jahresprogramm der Kapelle“, erzählt Geschäftsführer Peter Tertling.

Deshalb gebe es auch nie Schwierigkeiten, genug Musiker für das „Turmblasen“ zu finden. Seit 2008 wird dieses von den Husaren veranstaltet.

Peter Tertling (r.) und Daniel Frechen sorgen mit einem Gummihammer dafür, dass sich der Hall zweier Stahlplatten wie Glockenklang anhört.

Peter Tertling (r.) und Daniel Frechen sorgen mit einem Gummihammer dafür, dass sich der Hall zweier Stahlplatten wie Glockenklang anhört. © Simone Schulze Beikel

31 Bläser steigen am Freitag gemeinsam die gut 150 Stufen zum zweiten Plateau des Turms hinauf, um die Stadtlohner ab 14.30 Uhr mit besinnlichen Klängen in Weihnachtsstimmung zu versetzen.

Die Zeit drängt, im Anschluss an das kleine Konzert vom Turm geht es weiter zum Senioren- und Pflegezentrum St. Josef und danach zu „Pflege mit Plan“. Die dort lebenden Senioren freuen sich bereits auf die besinnlichen Klängen der Kapelle.

Wie Stahlplatten zu Glocken werden

Peter Tertling trägt zwei Stahlplatten auf die in etwa 40 Metern Höhe befindliche Plattform, die direkt unter den sechs Glocken der St.-Otger-Kirche liegt. „Keine Ahnung, wie lange wir die schon haben“, sagt er. „Die brauchen wir gleich, um Glocken zu imitieren.“

Der Dirigent gibt erste Anweisungen. „Oh Tannenbaum“ wird als erstes Stück gespielt. Man merkt den Musikern an, wie viel Spaß ihnen das Spielen macht. Sofort stellt sich eine festliche Stimmung ein. „Jetzt ist Weihnachten!“, sagt Peter Tertling. Und meint damit, dass mit dem gemeinsamen Musizieren auf dem Turm für die anwesenden Musiker das Weihnachtsfest beginnt.

Pünktlich mit dem Glockenschlag endet das Turmblasen

„Leise rieselt der Schnee“, „Es ist ein Ros entsprungen“, „Morgen kommt der Weihnachtsmann“ – die Musiker spielen sich durch das weihnachtliche Repertoire der Kapelle. Und dann, als „Süßer die Glocken nie klingen“ angestimmt wird, kann man endlich sehen, was es mit den Stahlplatten auf sich hat.

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Daniel Frechen, Schlagzeuger bei den Husaren, hat einen Gummihammer dabei. Damit schlägt er jetzt abwechselnd auf die beiden Stahlplatten. Und tatsächlich: Es hört sich an, als würden Glocken klingen.

Zum Abschluss spielen die Musiker das Weihnachtslied überhaupt. „Stille Nacht, heilige Nacht“ schallt es vom insgesamt 74 Meter hohen Turm über die Stadt. Das Lied endet mit dem Glockenschlag zur Dreiviertelstunde und die Husaren beenden das Turmblasen im Jahr 2021 – so pünktlich, wie sie es begonnen haben.