Mit einem Tütchen Kürbissamen hat alles angefangen
200 Sorten auf dem Acker
Angefangen hat alles mit einem Tütchen Kürbissamen vor rund 15 Jahren. Dieses Jahr hat Otger Spoltmann (49) knapp 1200 Kerne auf seinem Feld an der Gerhart-Hauptmann-Straße eingesetzt. Die Ernte verkauft er direkt vom Hof - am Selbstbedienungsstand. Das Geld können die Käufer in eine alte Milchkanne werfen, die am Baum angekettet ist.
Noch bis Halloween (31. Oktober) will der Nebenerwerblandwirt seine Kürbisse anbieten. Dann sei aber sicherlich kaum noch was da, so Spoltmann. Schon jetzt ist über die Hälfte der Ernte verkauft. Und die war dieses Jahr eigentlich nicht so gut. "Das Wetter passte nicht", erklärt der gelernte Holzmechaniker. Nur rund 7000 Stück hat die Ernte in diesem Jahr eingebracht, über die Hälfte sind essbar. "Bei guten Bedingungen könnten es an die 10000 Stück werden", so Spoltmann.
Vom Mini bis zum Riesen
An die 200 Sorten hat er im Angebot, wobei "teilweise unterscheiden sich die Sorten nur durch die Größe", erklärt er. Alleine von den klassischen, "Halloween"-Kürbissen gibt es Sorten vom Mini bis zum Riesen. Diese Sorten werden gerne für Kürbislaternen genutzt, weiß der 49-Jährige. Und sie sind essbar. Genau wie der beliebte Hokkaido oder der eher seltene Spaghettikürbis, den Spoltmann anbietet. "Den halbiert man und schiebt ihn bei 160 Grad eine dreiviertel Stunde in den Backofen. Danach kann man das Fruchtfleisch wie Spaghetti aushöhlen und mit einer Bolognesesoße essen", erklärt der Kürbiszüchter. Der Geschmack sei dabei eher nussig.
Bitterer Geschmack soll skeptisch machen
"Wenn ein Kürbis mal einen bitteren Geschmack hat, dann sollte man sofort die Finger davon lassen", warnt Spoltmann. Dann sollte man die Frucht ausspucken und den Rest wegwerfen. Durchfall, Kopfschmerzen und Herzrasen könnten die Folgen sein, schreibt die Fachpresse.
Die meisten sind ehrlich
Mit seinem Verkaufskonzept fährt Spoltmann richtig: "Die meisten sind ehrlich und geben das Geld passend in die Kasse", erzählt er. Abends leert er die alte Milchkanne regelmäßig. "Es ist schon mal vorgekommen, dass jemand die geklaut hat, da war dann aber nie viel Geld drin." Meistens wurde die Kasse dann auf einem Feld in der Nachbarschaft wiedergefunden.
Viel mehr ärgert er sich über Unbekannte, die die Kürbisse auf dem Feld kaputtmachen. "Meistens sind es die größten Kürbisse, in die reingestochen wird", berichtet Spoltmann. Die seien dann sowohl zum Verkauf, als auch zum Verzehr unbrauchbar.