Jedes Teil einzeln gesammelt

Eisenbahn-Club Stadtlohn

Von klein auf wollte Heinz Garwer (71) Lokführer werden, hat dafür sogar eine Schlosserlehre gemacht, die Voraussetzung dafür war. Doch der damalige Bahnhofsvorsteher Hans Nienhaus hat ihm 1963 davon abgeraten - der Bahnhof würde eh bald geschlossen. So kam es dann knapp 20 Jahre später auch. Doch seine Leidenschaft für die Eisenbahn hat sich der Stadtlohner bis heute bewahrt.

STADTLOHN

, 08.09.2015, 19:43 Uhr / Lesedauer: 2 min

In der ehemaligen Güterabfertigung an der Bahnallee hat Heinz Garwer mittlerweile weit über 500 Fundstücke gesammelt, die sich mit der Geschichte der Westfälischen- Landes-Eisenbahn (WLE) befassen. "Unsere Lok ist sicherlich das teuerste Ausstellungsstück, das wir haben. Aber nicht das Wertvollste", erzählt der Eisenbahnfan. Das seien die alten Pläne von 1896, die den Bau der Eisenbahnstrecke von Borken nach Burgsteinfurt dokumentieren. "Die Kladde haben wir total verstaubt auf dem Dachboden gefunden, als wir dort ausgebaut haben", so Garwer weiter.

Mit Kniff zum Museum

Zusammen mit dem Eisenbahn-Club Stadtlohn ist aus dem ehemaligen Bahngebäude das einzige WLE-Museum entstanden. "Ursprünglich war es eine Dauerausstellung, mittlerweile ist es überall als Museum verzeichnet", erklärt Garwer. Die Stadt hatte damals kein Museum genehmigen wollen, so Garwer. Wohl aber eine Dauerausstellung. Jedoch habe man sich bei Presseterminen immer WLE-Eisenbahnmuseum genannt, und so wurden dann auch der Landschaftsverband Westfalen-Lippe und andere Stellen auf das "Museum" aufmerksam. Heute sei das kein Thema mehr, so Garwer. "Wir sind jetzt ein Eisenbahnmuseum." Fahrkarten, alte Uniformen, Werkzeuge, sogar ganze Stellwerke findet man in den alten Mauern wieder.

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Das Stadtlohner Eisenbahnmuseum

Das Eisenbahnmuseum in Stadtlohn zeigt die Geschichte der Westfälischen- Landes-Eisenbahn (WLE). Heinz Garwer hat über viele Jahre weit über 500 Ausstellungsstücke gesammelt.
08.09.2015
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Das WLE-Eisenbahnmuseum in Stadtlohn© Foto: Stefan Klausing
Das WLE-Eisenbahnmuseum in Stadtlohn© Foto: Stefan Klausing
Das WLE-Eisenbahnmuseum in Stadtlohn© Foto: Stefan Klausing
Das WLE-Eisenbahnmuseum in Stadtlohn© Foto: Stefan Klausing
Das WLE-Eisenbahnmuseum in Stadtlohn© Foto: Stefan Klausing
Das WLE-Eisenbahnmuseum in Stadtlohn© Foto: Stefan Klausing
Das WLE-Eisenbahnmuseum in Stadtlohn© Foto: Stefan Klausing
Das WLE-Eisenbahnmuseum in Stadtlohn© Foto: Stefan Klausing
Das WLE-Eisenbahnmuseum in Stadtlohn© Foto: Stefan Klausing
Das WLE-Eisenbahnmuseum in Stadtlohn© Foto: Stefan Klausing
Das WLE-Eisenbahnmuseum in Stadtlohn© Foto: Stefan Klausing
Das WLE-Eisenbahnmuseum in Stadtlohn© Foto: Stefan Klausing
Das WLE-Eisenbahnmuseum in Stadtlohn© Foto: Stefan Klausing
Das WLE-Eisenbahnmuseum in Stadtlohn© Foto: Stefan Klausing
Das WLE-Eisenbahnmuseum in Stadtlohn© Foto: Stefan Klausing
Das WLE-Eisenbahnmuseum in Stadtlohn© Foto: Stefan Klausing
Das WLE-Eisenbahnmuseum in Stadtlohn© Foto: Stefan Klausing
Das WLE-Eisenbahnmuseum in Stadtlohn© Foto: Stefan Klausing
Das WLE-Eisenbahnmuseum in Stadtlohn© Foto: Stefan Klausing
Das WLE-Eisenbahnmuseum in Stadtlohn© Foto: Stefan Klausing
Das WLE-Eisenbahnmuseum in Stadtlohn© Foto: Stefan Klausing
Das WLE-Eisenbahnmuseum in Stadtlohn© Foto: Stefan Klausing
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Sogar die alte Stadtlohner Draisine, mit der die Strecken kontrolliert wurden, hat Garwer aufgetrieben und wieder nach Stadtlohn zurückgeholt. "Das ist die Einzige, die es noch gibt. Wir haben sie hier wieder aufgearbeitet - sogar in den Originalfarben", sagt Garwer nicht ohne Stolz. Und weiter: "Wir haben schon viele Sachen wieder aus dem Dreck geholt, die für uns wertvoll sind."

Erbstücke

Viele Ausstellungsstücke hat auch der ehemalige Bahnhofsvorsteher Hans Nienhaus beigesteuert. Doch so einfach hatte er es Garwer nicht gemacht. "Ihr Jungs wollt das doch alles nur verscherbeln", hatte Nienhaus damals gesagt. Doch nachdem er gesehen hat, wie das Museum gewachsen ist, hat er selbst einige Stücke beigesteuert und ist in den Eisenbahn-Club eingetreten. Nach seinem Tod hat er dem Museum weitere Stücke vererbt. "Wichtig ist, dass man einen Draht dazu hat. Ich weiß, wen ich ansprechen muss, wenn ich was suche, doch es wird nicht einfacher. Die jungen Leute bei der heutigen WLE haben nicht mehr viel über für alte Sachen", sagt der 71-Jährige. Und die alten Hasen werden weniger.

Auch im Internet findet Garwer, der das Museum mit seinem Sohn betreibt, immer wieder Erinnerungen an die WLE. Die jüngste Errungenschaft: Eine Postkarte, die am 10. August 1908 verschickt wurde und den Bahnhof Ahaus zeigt. Rund 18 Euro hat Garwer dafür bezahlt. "Aber wenn man da nicht hinterher ist, sind diese Erinnerungen irgendwann verschwunden", so Garwer.

Stefan.Klausing@mdhl.de

www.ecsev.de

 

 

Fotostrecke Bilder aus dem Museum

www.MuensterlandZeitung.de