Im Bilderbuch „Hoeder Eekboom“ erkundet ein Wichtel Stadtlohn – auch auf Platt

© Aus dem Buch "Hoeder Eekboom"

Im Bilderbuch „Hoeder Eekboom“ erkundet ein Wichtel Stadtlohn – auch auf Platt

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In das Stadtlohn des 19. Jahrhunderts versetzt das Bilderbuch „Hoeder Eekboom“ seine Leser. Das zweisprachige Buch, ein Projekt der Stadtlohner Familie Esperester, ist jetzt erschienen.

Stadtlohn

, 05.12.2019, 14:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Titelseite des Buchs verrät vieles und macht doch neugierig: Auf dem dicken Ast einer alten Eiche sitzt ein Wichtel, der eine Doppeleichel im Arm hält. Eine Dohle legt schützend einen Flügel über ihn. Unter dem Titel „Hoeder Eekbom“ stehen die Untertitel auf Hoch- und Plattdeutsch: „Der Hüter der Zwillingseichel“ und „Dän Hööder van de Twillings-Ekel.“ Es ist ein Bilderbuch, und es ist zweisprachig.

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„Hoeder Eekbom“ war ein ,Guter Geist‘ und der Hüter des Baumes, mit dem er zusammen aus einer Zwillingseichel gewachsen war“, erfährt der Leser. Auf den folgenden Seiten – 59 sind es insgesamt – wird er in eine Fantasiewelt gezogen, in die Zeit von „Stattloen“ vor 100 Jahren und in die Abenteuer, die Hoeder erlebt.

Schicksalsschlag für die Familie

Ulrike und Uwe Esperester haben diese Geschichte zusammen entwickelt, ihr Sohn Jonathan, der in Hamburg Illustration studiert, hat die vielen Bilder gezeichnet. Am 8. November wollte die Familie zusammen das Buch in Stadtlohn persönlich mit einer kleinen Lesung vorstellen. Der Termin musste abgesagt werden: Uwe Esperester war schwer erkrankt. Er verstarb wenig später an den Folgen der schweren Erkrankung. Ein Schicksalsschlag für die Familie.

Die Veröffentlichung des Buchs als Familienprojekt hat Uwe Esperester nicht mehr erlebt. Aber der Familie spendet das Buch auch Trost, wie Ulrike Esperester im Telefonat mit der Redaktion sagt: „Es ist das Letzte, was wir gemeinsam gemacht haben.“ Ihr Mann habe noch viel mehr Ideen gehabt, wie man mit der Hoeder-Figur Interesse an Stadtgeschichte und am Plattdeutschen wecken könnte. Vielleicht auch in den Schulen.

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„Wir werden sehen“, sagt Ulrike Esperester mit dem Blick nach vorn, was sich noch aus dem Bilderbuch entwickeln kann. Eine Lesung, bei der die Texte auf Hochdeutsch und Stadtlohner Platt gelesen werden, würde die Familie schon gern irgendwann anbieten. „Damit man es auch mal hört.“ Für das echte Stadtlohner Platt steht Lars Gietmann, ein Freund von Jonathan Esperester. Er hat sich in seinem Studium intensiv mit dem Stadtlohner Platt beschäftigt und seinen Opa auch noch einmal alles zur Kontrolle lesen lassen.

Unterhaltsam und lehrreich

Das reich illustrierte Buch – Bilder und Texte wechseln sich auf den Seiten ab – informiert die Leser, wie es vor 100 Jahren in Stadtlohn war und gewesen sein könnte. Die Mühle, eine Töpferei, die Arbeit in der Landwirtschaft oder die Heimarbeit an Winterabenden – auf unterhaltsame Weise gibt es auch etwas zu lernen.

Bilderbuch Hoeder Eekboom

  • Das Bilderbuch Hoeder Eekbom kostet 19,90 Euro und ist im Agenda-Verlag erscheinen, ISBN 978-3-89688-651-4.
  • Erhältlich ist das Stadtlohner Bilderbuch auch in der Buchhandlung Bücherzeit am Markt 11 in Stadtlohn.
  • Es gibt auch einen immerwährenden Kalender mit weiteren Motiven des guten Geistes Hoeder Eekboom. Dieser ist für zwölf Euro in ebenfalls in der Buchhandlung Bücherzeit erhältlich.