Dieses Foto hat ein Anwohner am Samstag, 11. Dezember, während der Fällarbeiten am Schützenweg gemacht.

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Kahlschlag am Schützenweg: Polizei hat Auftraggeber ermittelt

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Jetzt scheint klar zu sein, wer für die umstrittene Fällung von 25 Eichen am Schützenweg verantwortlich ist. Die Polizei übergibt den Fall an die Staatsanwaltschaft. Die Stadt führt Gespräche.

Stadtlohn

, 11.01.2022, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Hohe Wellen hat im Dezember die Fällung von rund 25 alten Eichen am Schützenweg geschlagen. Anwohner und Lokalpolitiker zeigten sich schockiert und verärgert. Die Umstände waren nebulös. Die Stadt Stadtlohn als Eigentümerin des Grundstücks hatte keinen Auftrag zur Fällung erteilt und erstattete Strafanzeige gegen Unbekannt. Jetzt stehen die Ermittlungen der Polizei kurz vor dem Abschluss.

Potenzieller Grundstückskäufer gab den Auftrag

„Nach unseren Ermittlungen hat der neue potenzielle Eigentümer ein Garten- und Landschaftsbauunternehmen beauftragt, die Bäume zu fällen“, erklärte Polizeisprecher Frank Rentmeister am Montag auf Anfrage unserer Redaktion.

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Rentmeister betonte aber, dass eine rechtliche Bewertung des Vorfalls noch ausstehe. Ob es sich um eine vorsätzliche Sachbeschädigung handele und/oder um einen Diebstahl der Eichenstämme, das müssten nun zunächst die Staatsanwaltschaft und möglicherweise später ein Gericht bewerten.

Bäume am Boden: Anwohner des Schützenwegs sprechen von einer "Nacht- und Nebelaktion".

Bäume am Boden: Anwohner des Schützenwegs sprechen von einer „Nacht- und Nebelaktion“. © Stefan Grothues

Nach der Fällung der Eichen auf dem städtischen Grundstück hatte Bürgermeister Berthold Dittmann im Rat erklärt, der Auftraggeber sei unbekannt. Die Stadt habe keinen Auftrag erteilt. Der Erste Beigeordnete Günter Wewers erklärte im Dezember auf Anfrage unserer Redaktion, dass sich der Rat vor geraumer Zeit für den Verkauf des Gewerbegrundstücks an eine Stadtlohner Firma entschieden habe.

Rathausgespräch am Dienstagabend mit den beteiligten Unternehmen

Wewers betonte im Dezember aber: „Es hat noch keinen Termin beim Notar gegeben. Es gibt noch keinen Kaufvertrag und auch keinerlei Vorabsprachen zur Fällung der Bäume. Ich bin wirklich bestürzt über die Vorgehensweise.“ Seiner Ansicht nach hätte sich eine Nutzung des Gewerbegrundstücks mit einem Erhalt eines Teils der Eichen vertragen. Den Abschluss des Kaufvertrages hat die Stadt im Dezember bis auf Weiteres ausgesetzt.

Günter Wewers, Pressesprecher der Stadt Stadtlohn, hat für Dienstagabend (11. Januar) ein Gespräch zwischen Vertretern der Stadt und der an der Baumfällung beteiligten Unternehmen angekündigt.

Günter Wewers, Pressesprecher der Stadt Stadtlohn, hat für Dienstagabend (11. Januar) ein Gespräch zwischen Vertretern der Stadt und der an der Baumfällung beteiligten Unternehmen angekündigt. © Stefan Grothues

Wie geht es nun weiter? „Wir werden uns heute Abend mit allen an der Baumfällung beteiligten Parteien zu einem klärenden Gespräch an einen Tisch setzen“, erklärte Günter Wewers am Dienstag auf Anfrage. Gesprächsteilnehmer seien das Unternehmen, das das Grundstück kaufen wolle, das Unternehmen, das die Fällung durchgeführt habe, der Bürgermeister und weitere Vertreter der Stadtverwaltung.

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Ursachenforschung, der Verbleib der Eichenstämme und die Ermittlung der entstandenen Schäden sollen Gegenstand des Gesprächs sein. Ob das zwischenzeitlich auf Eis gelegte Grundstücksgeschäft am Ende doch noch zustande kommt, ist wohl eine politische Entscheidung, die der Rat der Stadt Stadtlohn noch diskutieren wird. Dabei werden die Ergebnisse des Gesprächs vom Dienstagabend und die näheren Umstände der Fällaktion sicher eine entscheidende Rolle spielen.

Schweres Gerät kam im Dezember bei den Fäll- und Rodungsarbeiten am Schützenweg zum Einsatz.

Schweres Gerät kam im Dezember bei den Fäll- und Rodungsarbeiten am Schützenweg zum Einsatz. © Stefan Grothues

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