
© Christin Lesker
Für mehr Wertschätzung und Zusammenhalt im Stadtlohner Krankenhaus
Förderverein Maria-Hilf
Im stressigen Alltag bleibt im Stadtlohner Krankenhaus manches auf der Strecke. Der Förderverein Maria-Hilf setzt sich seit zwei Jahren für die Wünsche der Patienten und des Personals ein.
Ein ernst gemeintes Lob, das Gefühl gehört zu werden oder einfach ein kleines Kissen. Es gibt Dinge, die sind nicht dringend notwendig, machen den Krankenhaus-Alltag für Patienten und Personal aber besser. Der Freundeskreis Stiftung Maria-Hilf setzt sich für eben diese Dinge ein. 2018 gegründet, zählt der Förderverein mittlerweile 30 Mitglieder und hat seitdem vieles bewegt.
Der Vorsitzenden Rosemary Klatt und dem stellvertretenden Vorsitzenden Claus Zumbusch ist der Förderverein eine Herzensangelegenheit. „Wir sind unglaublich stolz, dass wir in Stadtlohn ein Krankenhaus haben“, stellt Claus Zumbusch klar. Die Wertschätzung für dieses Krankenhaus und das Personal, das hier tagtäglich unglaubliche Arbeit leiste, gehe im Alltag leider schnell unter. „Das Krankenhaus in Stadtlohn ist etwas Besonderes. Das wollen wir erhalten, dafür wollen wir kämpfen“, sagt Rosemary Klatt.
Im Kleinen Großes tun
Ziel ist es, Dinge anzuschaffen, die den Patienten die Genesung und den Mitarbeitern die Arbeit erleichtern. „Wir können keine Berge versetzen, aber im kleinen Wirken kann man den Alltag mancher schon besser machen“, erklärt die Vorsitzende. So wurden vor einigen Jahren die „Fritzchen“, kleine Kissen aus Kostengründen aus dem Krankenhaus genommen. Der Förderverein hat daraufhin neue kleine Kissen für die Patienten besorgt und besticken lassen. „Ein kleines Kissen unterm Arm oder beim Lesen unterm Kopf wirkt manchmal Wunder“, meint Claus Zumbusch.
Aber auch Maßnahmen zur Arbeitserleichterung stehen auf der Liste. So wurde beispielsweise ein Unterbau für eine Spülmaschine finanziert, damit sich das Personal nicht täglich so tief bücken muss. Dabei versucht die Stiftung immer das umzusetzen, was an Verbesserungsmöglichkeiten an sie herangetragen wird. „Wir wollen für Patienten und Personal da sein“, erklärt Rosemary Klatt, und Claus Zumbusch nickt. Außerhalb der normalen Krankenhausfinanzierung wurden außerdem Tablets angeschafft. Sie stecken noch in den Kinderschuhen, sollen künftig aber die Essensbestellung erleichtern und funktionieren auch in anderen Sprachen.
Emotionale Zeiten
Eine Zeit lang war es still um den Förderverein. „Es gab viele Gerüchte um das Krankenhaus und die Geburtenstation wurde geschlossen. In dieser emotionalen Zeit haben wir still gearbeitet“, erklärt Claus Zumbusch. Diese ruhige Zeit ist jetzt vorbei. „Jetzt müssen wir wieder aktiv werden“, ist Rosemary Klatt entschlossen.
Das Stadtlohner Krankenhaus war lange eigenständig. Seit Juni 2018 gehört es dem Klinikum Westmünsterland an. Der Förderverein kümmert sich aber nur um den Standort in Stadtlohn und meint: „Egal wie groß die Strukturen werden, die Menschlichkeit darf nicht verloren gehen“.
Gerade über das Krankenhaus in Stadtlohn werde schnell gemeckert, dabei habe es eine so große Bedeutung für die Menschen in Stadtlohn. Probleme, die den Patienten auffallen, lägen auch an dem Notstand, an der Überlastung des Personals, die in vielen deutschen Krankenhäusern leider Alltag sei. Um diesen stressigen Alltag zu erleichtern, braucht der Verein Unterstützung.
Kampf für mehr Wertschätzung
Entschiedenes Ziel ist es, das Positive in den Vordergrund zu rücken, Wertschätzung zu zeigen und dem Personal gegenüber klar zu machen, was für tolle Arbeit sie leisten. Claus Zumbusch ist auch Inhaber der Bäckerei Zumbusch in Stadtlohn. „Ich sage immer: Ein Kaffee schmeckt eben nur so gut wie er serviert wird.“ Deshalb macht sich der Freundeskreis Stiftung Maria-Hilf für mehr Wertschätzung gegenüber dem Krankenhaus und den Mitarbeitern stark.
Die 30 aktuellen Mitglieder haben in den letzten zwei Jahren einiges bewegt. Aber für die Zukunft wünscht sich der Förderverein, gemeinsam noch mehr zu schaffen. Mitglieder unterstützen den Verein unter anderem mit einem Jahresbeitrag. Claus Zumbusch macht klar: „Vor allem aber geht es um die Grundstimmung, die wir weiter verbreiten möchten“.