Eisenbahnmuseum startet mit Volldampf in die neue Saison

Neue Exponate

Heinz Garwer fiebert dem Ostersonntag entgegen. Dem 71-Jährigen geht es aber nicht um die Gedächtnisfeiern zur Auferstehung Jesu, an diesem Tag öffnet auch das Eisenbahnmuseum an der Bahnallee wieder seine Pforten. Und Garwer hat sich in den Wintermonaten viele Gedanken gemacht, damit er auch im 30-Jährigen Bestehen des Eisenbahnclubs Stadtlohn den Gästen wieder ganz besondere Exponate bieten kann.

STADTLOHN

, 16.03.2015, 19:04 Uhr / Lesedauer: 2 min
Speziell für Kinder gibt es im Museum eine Vitrine voll mit Kinderbüchern und Puppen von Jim Knopf und Lukas, dem Lokomotivführer.

Speziell für Kinder gibt es im Museum eine Vitrine voll mit Kinderbüchern und Puppen von Jim Knopf und Lukas, dem Lokomotivführer.

Obwohl das Eisenbahnmuseum von November bis März geschlossen bleibt, war Heinz Garwer keinesfalls untätig. Der zweite Vorsitzende des Eisenbahnclubs hat verschiedeneste Exponate für die Ausstellung in der alten Güterabfertigungshalle der Westfälischen Landeseisenbahn besorgt, und kann es gar nicht abwarten, dass die Gäste diese in Augenschein nehmen können. Neben Eisenbahnmützen aus aller Welt können die Besucher auch neues technisches Gerät bestaunen.

"Ich habe im Internet einen alten Fernschreiber der Marke Siemens & Halske ersteigert", berichtet Garwer. Neben dem Fernschreiber aus dem Jahr 1951 nennt das Museum jetzt auch eine mechanisch-elektronische Rechenmaschine aus den 50er Jahren sein eigen. Die Maschine war ein Geschenk der Westfälischen Landeseisenbahn Lippstadt. "Damit wurden früher wohl Löhne mit abgerechnet und die Güterabfertigung vorgenommen", vermutet Garwer.

Anonyme Geschenke

Ebenfalls in den Bereich Technik fällt das Morsegerät, dass er von einer Privatperson geschenkt bekommen hat. "Manchmal stellen die Leute auch einfach Sachen anonym vor das Museum, und denken sich: ,Das wird schon der richtige finden', aber das ist auch okay", freut sich Garwer über sämtliche Devotionalien, rund um die Eisenbahn.

Damit auch Kinder auf ihre Kosten kommen, hat er in einer Vitrine verschiedene Kinderbücher, unter anderem von Benjamin Blümchen und der Sendung mit der Maus gesammelt. Auch Puppen und Bücher von Jim Knopf und verschiedene Eisenbahnen sind dort ausgestellt. Die meisten dieser Errungenschaften hat Garwer von Trödel- und Flohmärkten.

Augen und Ohren offen

Der gelernte Schlosser, der früher selbst Lokführer werden wollte, hält immer Augen und Ohren für neue Ausstellungsstücke offen. Jüngst hat er im Internet eine alte Postkarte des Vredener Bahnhofs aus dem Jahr 1902 ersteigert. Die alte Karte, dessen Poststempel verrät, dass sie am 28. Dezember 1903 verschickt wurde, hat er auf DIN A3 vergrößert und ist neben anderen Karten auf einer Flipchart zu sehen.

"Die Preise für solche Karten sind gesalzen, 50 bis 80 Euro sind normal", verrät Garwer. Auch über neue Accessoires für den alten Personenwagen, der vor dem Museum steht und als Trausaal genutzt wird, hat er sich im Winter Gedanken gemacht. Garwer spendierte dem ehemaligen Wagen aus Görlitz eine Reservierungsanzeige, die festlegt, wo der Standesbeamte und das Brautpaar sitzen. Neben dem Schild hat er auch noch ein altes Paketnetz ersteigert. "Dazu besorge ich noch einen Koffer auf dem dann steht: Reise ins Glück. Zur ersten Trauung am 17. April sind die Sachen fertig", verspricht der 71-Jährige.

Modellbaubahn rattert

Die 40 Mitglieder des Eisenbahnclubs fiebern dem Start in die neue Saison entgegen. Neben dem Eisenbahnmuseum fährt dann auch wieder die Parkbahn im Losbergepark. Zudem können sich die Besucher auf die Modellbaubahn freuen, die im Nebenraum der alten Güterabfertigungshalle ihre Runden dreht. "Mit 40 Vereinsmitgliedern sind wir nicht groß, aber sehr fleißig", sagt Garwer.