"Wie soll es weitergehen?", fragen sich, wie auf diesem Symbolbild, Friseure in ganz Deutschland, die wegen der Corona-Schutzmaßnahmen weiter geschlossen bleiben müssen.

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„Den Friseuren geht es nicht gut“ – Online-Petition soll jetzt helfen

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Deutschlandweit fühlt sich die Friseur-Branche von der Politik zu wenig unterstützt. Eine Online-Petition soll helfen. Auch Friseure in Stadtlohn haben bereits unterschrieben.

Stadtlohn

, 04.02.2021, 18:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Seit dem 26. Januar 2021 kursiert eine Online-Petition im Netz. Die Forderung: Öffnet die Friseur-Salons! Der Appell richtet sich an die Politik. Die sollen das Frisieren in den Salons wieder erlauben, da der Friseur-Schwarzmarkt zurzeit boome.

Der Initiator der Petition aus Hamburg, Marc Breckwoldt, schreibt, dass es sicherer wäre, die Salons wieder zu öffnen: „Täglich werden in Deutschland Haare geschnitten und gefärbt. Dies in einem unkontrollierbaren Umfeld, ohne Hygienekonzept, ohne Kontaktnachverfolgung. Die Schließung von Friseursalons ist kontraproduktiv.“

Das Ziel sind 50.000 Unterschriften. Nach einer Woche (3. Februar) hat die Petition bereits 75 Prozent ihres Ziels erreicht. Über 37.000 Unterschriften aus ganz Deutschland konnten bereits gesammelt werden.

Stadtlohner Friseurin: „Wir werden zu wenig unterstützt“

Andrea Messing, Friseurmeisterin und Inhaberin vom Haarstudio Andrea in Stadtlohn, hat zwei Tage nach Veröffentlichung der Petition noch nichts davon mitbekommen. Den einzelnen Punkten, die dort aufgelistet werden, stimmt sie jedoch zu.

„Der Schwarzmarkt boomt definitiv“, sagt Andrea Messing. „Die Leute auf der Straße müssten eigentlich so aussehen, als bräuchten sie dringend einen Termin zum Haareschneiden. Gerade die Männer. Aber die sehen so aus, als kommen sie gerade vom Friseur.“

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Auch dass andere Handwerke öffnen dürfen, aber das Friseur-Handwerk nicht, kann die Friseurmeisterin nicht nachvollziehen. „Der Blumenladen nebenan darf normal öffnen“, sagt sie. „Bei manchen Entscheidungen versteht man es nicht. Wir haben vieles investiert und gemacht, aber es reicht nicht.“ Die Friseurmeisterin erhofft sich mehr Unterstützung von Seiten der Politik. „Wir werden zu wenig unterstützt. Den Friseuren geht es nicht gut.“

Auf Schwarzmarkt Haare zu schneiden „ist nicht das, was wir wollen“

Beate Winkelhaus vom Salon Haarmonie in Stadtlohn und Vreden hat die Petition gesehen und unterschrieben. In deutschlandweiten Facebook-Foren wurde sie verschickt und geteilt. „Ich habe vorgestern unterschrieben“, sagt die Friseurmeisterin. „Ich hab den Link auch an alle meine Mitarbeiter verschickt.“

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Auch sie ist sich sicher: Der Schwarzmarkt boomt. Das sehe die Friseurin den Frisuren der Leute beim Gang zum Supermarkt an. „Da kommt mir die Galle hoch“, sagt Beate Winkelhaus. „Ich weiß nicht, wer das macht. Aber das ist nicht das, was wir wollen.“

Denn die Friseure wollen vor allem eins: ihre Salons wieder öffnen, um mit Corona-Schutzkonzept im Laden Haare schneiden zu dürfen. Die Petition ist nicht die einzige Aktion der Friseure. Am letzten Januar-Wochenende haben viele Salons ihr Licht angelassen, „bevor das Licht ganz ausgeht“.

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