Idylle: Eine Berkelschleife zwischen Stadtlohn und Vreden. Damit aus der Idylle möglichst keine Katastrophe entsteht, investiert die Stadt Stadtlohn Millionen Euro in den Hochwasserschutz.

© Markus Gehring

Berkel-Hochwasserschutz: Im November kommt die Großbaustelle

rnKatastrophenschutz

Allmählich wird es ernst mit dem Hochwasserschutz an der Berkel: Die Vorbereitungsmaßnahmen laufen, jetzt hat die Stadt Stadtlohn die Bauarbeiten ausgeschrieben. Im Herbst rollen die Bagger an.

Stadtlohn

, 28.07.2021, 04:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Eine Katastrophe wie das Berkel-Hochwasser von 2016 soll sich nicht wiederholen. Doch dafür muss der Fluss gezähmt werden – ein großes Projekt, das bereits angelaufen ist: „Wir sind derzeit in der Umsetzung im Innenstadtbereich der Berkel“, sagt Gerd Große Frericks, der die Fäden beim Thema Hochwasserschutz bei der Stadt Stadtlohn in den Händen hält. Zu den vorbereitende Arbeiten zählten beispielsweise Rodungen und Kampfmittelsondierungen.

Auch die für die Planung erforderlichen Starkregenkarten und entsprechende Simulationen hat die Verwaltung gerade fertiggestellt. „Die werden wir veröffentlichen, damit der Bürger weiß, wohin das Wasser fließt“, stellt Gerd Große Frericks fest. Das werde allerdings noch etwas dauern.

Großbaustelle kommt nach Stadtlohn

Bis es mit den eigentlichen Bauarbeiten losgeht, wird ebenfalls noch etwas Zeit vergehen. „Ab November können wir mit den großen sichtbaren Maßnahmen starten, dann nimmt es auch der Bürger deutlicher wahr“, so Gerd Große Frericks weiter. Dann gebe es erste Abbruchmaßnahmen und Trockenlegungen: „Das wird dann eine Großbaustelle.“

Die Ausschreibungen sind just seit dieser Woche gestartet. Das Projekt ist dabei in zwei große Lose aufgeteilt: einmal geht es um das Drosselbauwerk Harrierbrücke sowie den Innenstadtbereich zwischen Mühlenbrücke und der Brücke Kalter Weg. Hier sind diverse Maßnahmen von den Hochwasserschutzmauern bis zur Fischaufstiegsanlage geplant.

Abseits der eigentlichen Projektplanung lässt die Flutkatastrophe im Süden von Nordrhein-Westfalen und in Rheinland-Pfalz auch die Planer in Stadtlohn nicht unberührt. „Wir schauen wir uns das sehr genau an. Die Situation dort viel katastrophaler, als man das über die Medien wahrnimmt“, berichtet Gerd Große Frericks. Viele Berufskollegen seien derzeit vor Ort.

In diesem Zusammenhang verweist Gerd Große Frericks auf das Thema Hinterlandentwässerung: „Wir in Stadtlohn sind eine der ersten Kommunen, die sich so eingehend damit beschäftigen. Das ist ein großer massiver Baustein in unserem Hochwasserschutzkonzept.“

Pumpwerk für das Hinterland

Bedeutet: Nicht nur die Berkel soll im Zaum gehalten werden. Das geschieht beispielsweise durch Hochwasserschutzmauern. Die aber verhindern nicht nur, dass Wasser aus der Berkel austreten kann - es gelangt auch kein Wasser mehr in den Fluss.

Unter anderem soll ein Pumpwerk dafür Sorge tragen, dass die Entwässerung des Hinterlandes gewährleistet bleibt. Als Standort ist der Fettpott vorgesehen.

Lesen Sie jetzt