
© Michael Schley
BC Stadtlohn und Gymnasium wollen Schüler für Billardsport begeistern
Kooperation: Schule und Verein
Die Rufe nach Kooperationen zwischen Schule und Verein im Sport sind aktueller denn je. Der Billardclub BC Stadtlohn und das Geschwister-Scholl-Gymnasium gehen nun mit gutem Beispiel voran.
Eine starke Gemeinschaft, aber auch sportlich ambitioniert – diese Eigenschaften charakterisieren den Billardclub BC Stadtlohn 1963 seit Jahrzehnten. „In dieser Form sicher einzigartig – auch ein Vorteil eines eher kleinen Clubs“, berichtet Dirk Wörmer. Als mehrfacher Deutscher Meister im Ein- und Dreiband sowie Europameister am kleinen Tisch muss er es wissen, kommt er doch viel herum in der deutschen Billardszene. Stets begleitet von Vereinskameraden aus der Heimat. „Man kennt uns“, lacht Wörmer.
Da in diesen Tagen auch die Corona-Krise den Sportbetrieb einschränkt, hatte der Verein Freunde und Förderer jüngst zu einem internen Informations- und Austauschtag geladen. Dabei stellte der Verein ein neues Projekt vor, das nun weiter konkretisiert werden konnte.
Jeder Verein braucht Visionen, auch der BC Stadtlohn. Deshalb baut der Verein große Stücke auf eine Kooperation, die er mit dem Geschwister-Scholl-Gymnasium (GSG) eingehen wird: eine Billard-AG. Der Kontakt entstand eigentlich über den Förderverein der Schule aus anderem Grund. „Eigentlich ging es erst einmal um fachlichen Rat bei der Renovierung des Pool-Tischs an der Schule. Dadurch kam der Stein ins Rollen“, so Philipp Winhuysen, Schulsozialarbeiter am GSG. „Die Gespräche waren so positiv, dass wir uns gedacht haben, das stellen wir auf nachhaltige Beine“, erklärt Dirk Wörmer. Die Idee zu einer Billard-AG war geboren. Und die Resonanz auf beiden Seiten war entsprechend groß.
Win-win-Situation für beide Partner
Für Dirk Wörmer wird die neue Einrichtung zu einer Win-win-Situation werden: „Wir wollen erst einmal junge Menschen für unseren spannenden Sport begeistern. Und durch die AG wird das Ganze auch mit einer gewissen Verbindlichkeit verbunden.“ Wer sich näher für den Sport interessiere, der könne seine Kenntnisse gerne später im Verein ausbauen.
Auf den BC wartet in der Vorbereitung noch ein wenig „Arbeit“. „Wir bieten der Schule ein Gesamtpaket, bestehend aus je einem Pool- und einem Karamboltisch, deren Pflege und natürlich Trainingseinheiten“, so Wörmer.
Mit vier, fünf Mann aus dem Verein werde man die AG zwei Stunden die Woche reihum anleiten. „Alle brennen schon darauf. Das sollen keine nüchternen Einheiten werden, wir wollen die Schüler auf Augenhöhe abholen.“ Die Räumlichkeit stellt das GSG zur Verfügung. Philipp Winhuysen freut sich als Mitarbeiter des Jugendwerks über die nächste Zusammenarbeit mit einem Stadtlohner Verein: „Von diesem Projekt werden beide Seiten profitieren.“
Wörmer: „Nachwuchsarbeit kommt bei Förderern an"
Natürlich ist das Projekt auch mit Investitionen verbunden – „eine gute mittlere vierstellige Summe kommt schon zusammen“, berichtet Wörmer. „Mit der Idee, etwas für den Nachwuchs in Stadtlohn zu tun, bin ich offene Türen eingerannt“, freut sich Wörmer über „die tolle Unterstützung durch an die 15 Förderer", die er mit dem Verein kontaktiert hat. Wichtig: „Dadurch, dass es eine verbindliche Einrichtung, die zunächst auf sechs Jahre ausgelegt ist, wird, wird auch sichergestellt, dass sorgsam mit dem Equipment umgegangen wird.“ Und: „Bei diesem Planungshorizont lohnt sich die Investition noch mehr.“
Gerne würde der Verein die Kooperation umgehend mit Leben füllen, doch die Corona-Krise bremst das Projekt noch ein wenig aus. „Wir hoffen, dass sich die Lage bis zum Frühjahr ein wenig ändert, vielleicht wird es dann ab dem zweiten Schulhalbjahr etwas“, blickt Wörmer voraus.
Start im zweiten Schulhalbjahr geplant
Und bei diesem Starttermin schweifen seine Gedanken auch zur kommenden Spielzeit, die erste Mannschaft wird hochkarätig besetzt parallel in der Oberliga, der höchsten Spielklasse am kleinen Tisch, an den Start gehen. Dirk Wörmer heizt die „doppelte“ Vorfreude aufs Frühjahr noch ein wenig an: „Freuen dürfen sich die Billardfans auch auf einen mehrfachen Weltmeister im Team!“ Ein weiterer Anreiz für den Billard-Nachwuchs…