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Bald 21.000 Einwohner: Stadtlohn wächst mit Emma, Leo und Mateo
Geburten
Stadtlohn wächst. Dafür sorgen vier Emmas, fünf Leos und 207 weitere Babys des Jahres 2021. Eines von ihnen ist Mateo. Mutter Mareen Böing findet: „Stadtlohn ist ein guter Ort für Familien.“
In Stadtlohn lässt es sich gut leben, findet Mareen Böing. Und das findet offenbar auch der kleine Mateo, der an diesem Donnerstag seine erste wohlige Babymassage erhält. Der drei Monate alte Säugling und seine Mama machen mit beim Elternstart-Kurs, den das JFB anbietet.
„Stadtlohn ist schön klein“, sagt Maren Böing. Die Großstadt sei nicht ihr Fall. Die 32-Jährige ist selbst in Stadtlohn aufgewachsen. Sie schätzt das Angebot für Familien. „Jetzt muss ich nur hoffen, dass ich in ein paar Jahren auch einen Kita-Platz bekomme“, sagt sie lachend. Aber sie ist optimistisch.
Bald 21.000 Stadtlohnerinnen und Stadtlohner
Und die Stadt wächst weiter. Stadtlohn kratzt nun an der 21.000-Einwohner-Marke. Im vergangenen Jahr ist die Stadt um fast 200 Einwohner gewachsen. Aktuell zählt Stadtlohn 20.932 Einwohner. Der positive Geburtentrend setzt sich fort: 216 Stadtlohner Babys erblickten 2021 das Licht der Welt, 14 mehr als im Jahr zuvor. Einer von ihnen Mateo.

Die Stadt Stadtlohn kann sich für das Jahr 2021 über einen Geburtenüberschuss und über einen Wanderungsgewinn freuen. © Martin Klose
Vor der Geburt hat seine Mutter Maren Böing eine kleine Odyssee mitgemacht. „Die Entbindung war eigentlich in Ahaus geplant. Weil Mateo dann einen Monat zu früh zur Welt kommen sollte, war ich im Coesfelder Krankenhaus. Dort war aber die Geburtshilfe überfüllt. So kam Mateo in Bocholt auf die Welt.“ Maren Böing hadert nicht damit. „Das war eine sehr schöne Geburtsabteilung.“ Und dass es in Stadtlohn keine Geburtsstation mehr gibt, damit hatte sie sich längst abgefunden.
Vor allem die Zuzüge lassen Stadtlohn wachsen
Den 216 Geburten Stadtlohner Kinder standen im vergangenen Jahr 211 Todesfälle gegenüber. Der Geburtenüberschuss beträgt also fünf Einwohner. Das Wachstum der Stadt speist sich vor allem aus den Zuzügen. 959 Menschen von außerhalb ließen sich im vergangenen Jahr in Stadtlohn nieder, 768 zogen fort. Bleibt unter dem Strich ein Wanderungsgewinn von 191 Einwohnern.
Mateo heißt mit Nachnamen nicht Böing, sondern Darscht. „So heiße ich auch bald“, sagt Mareen Böing. Die Hochzeit mit ihrem künftigen Ehemann German Darscht ist schon geplant. Im vergangenen Jahr sind 82 Paare in Stadtlohn diesen Schritt gegangen. Im Jahr zuvor waren es 88 Paare.
Leo und Emma waren 2021 die beliebtesten Vornamen
Die meisten Trauungen (43) fanden wie auch in den Jahren zuvor im Haus Hakenfort statt. 13 Paare wurden im Eisenbahnmuseum getraut, 22 im Losbergspieker. Bei der Namenswahl entschieden sich übrigens 61 Paare wie Mareen Böing und German Darscht für den Nachnamen des Mannes, 8 für den Nachnamen der Frau. 3 Paare fügten den Geburtsnamen hinzu, 13 entschieden sich für eine getrennte Namensführung.
Die beliebtesten Vornamen des Jahres 2021 waren neben Leo (5) und Emma (4) Fynn, Jakob, Leon, Max, Theo, Klara, Louise und Thea, die jeweils drei Mal gewählt wurden. Im Jahr zuvor 2020 belegten noch Lasse, Liam und Luke oder Luca sowie Ella, Klara oder Clara und Lotte oder Lotta die Spitzenplätze. Einen Mateo aber gibt es 2021 nur einmal, allerdings findet sich in der Stadtlohner Namensliste noch ein Matteo mit Doppel-t und ein Mattheus.
Älteste Stadtlohnerin ist 106 Jahre alt, der älteste Stadtlohner ist 97
Und wie alt werden die Stadtlohner? Je nachdem ob man die Frauen oder Männer betrachtet. 31 Frauen können in diesem Jahr ihren 90. Geburtstag feiern. 99 Frauen sind noch älter: eine Stadtlohnerin ist 106 Jahre alt, eine weitere steht in diesem Jahr vor ihrem 100. Geburtstag. Vier Frauen können auf 99 Lebensjahre zurückblicken und drei weitere auf 98 Jahre.
Bei den Männern sieht das anders aus. Nur 16 können sich in diesem Jahr auf ihren 90. Geburtstag freuen. Weitere 43 Männer sind älter als 90 Jahre. Der älteste Stadtlohner wird in diesem Jahr 98 Jahre alt.
Die durchschnittliche Lebenserwartung bei der Geburt in Deutschland belief sich nach Angaben des statistischen Bundesamtes für Männer auf 78,9 und für Frauen auf 83,6 Jahre . Damit hat sich die Lebenserwartung in 150 Jahren mehr als verdoppelt. Und sie steigt weiter. Nicht nur die Emmas, sondern auch die Leos und Mateo haben damit gute Chancen, den nächsten Jahrhundertwechsel feiern und auf das Jahr 2100 anstoßen zu können. Irgendwo auf der Welt. Oder im Hattken van de Welt.