580 Hülsta-Mitarbeiter betroffen: Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung
Hülsta Stadtlohn
Die Belegschaften wurden am Dienstagvormittag informiert: Für die Hülsta-Werke Hüls GmbH & Co. KG und die Dihug GmbH wurden Insolvenzverfahren eingeleitet. Die Energiekrise spielt auch eine Rolle.
Die Hülsta Gruppe leitet wegen der „besonderen Marktbedingungen“ für die Hülstawerke Hüls GmbH & Co. KG und DIHUG GmbH ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung ein. Das teilte das Unternehmen am Dienstagmittag mit.
Hülsta-Geschäftsführer Dr. Thomas Knecht bezeichnet den Schritt als Zukunftsausrichtung „in einem herausfordernden Umfeld“: „Gerade in diesen unsicheren Zeiten aktualisieren wir nicht nur unser Sortiment, sondern müssen auch an der Aufstellung der Gesellschaften in der Hülsta Gruppe arbeiten.“
580 Mitarbeiter betroffen
Die Flexibilisierung der Organisation und die schlanke, effiziente Ausrichtung seien mit Blick auf die Zukunft der Unternehmensgruppe wichtig. Knapp 50 Gesellschaften hat die Hülsta Gruppe, zwei sind von dem Insolvenzverfahren betroffen. 580 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in den beiden Gesellschaften beschäftigt.
Aufgrund der aktuell anhaltenden marktlichen Herausforderungen gehe es bei der Neuaufstellung vor allem um die weitere Konzentration und Bündelung von einzelnen Bereichen: Sie alle sollen langfristig auf die Zukunft ausgerichtet werden, heißt es in der Pressemitteilung. Bei zwei Gesellschaften werde dies nun per Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung vorgenommen.
„Operatives Geschäft läuft unverändert weiter“
Das operative Geschäft läuft bei den genannten Gesellschaften unverändert weiter, wie betont wird. Thomas Knecht, geschäftsführender Gesellschafter der Hülsta Gruppe: „Wir konzentrieren uns in einem herausfordernden Umfeld darauf, die Unternehmensgruppe an den Anforderungen des Marktes und der Kunden auszurichten und die Zukunft der dazugehörigen Unternehmen aktiv zu gestalten.“
Alle anderen Mitglieder der Hülsta Gruppe, zu der zum Beispiel das Furnierwerk Hobb und die Spedition SLC gehören, setzen bereits Maßnahmen zur Bewältigung der aktuellen wirtschaftspolitischen Lage um. „Sie sind nicht von dieser Art der Neuausrichtung betroffen“, so das Unternehmen.
Am Gerichtsstand Münster wurde bereits ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung für die Hülsta-werke Hüls GmbH & Co. KG und die Dihug GmbH auf den Weg gebracht.
Lockdown, Pandemie, Energiekosten
„Die wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Rahmenbedingungen haben sich grundlegend geändert: Die staatlich angeordneten Maßnahmen des Lockdowns im Zuge der Pandemie haben uns in unserem anhaltenden Restrukturierungsprozess erheblich ausgebremst“, so Thomas Knecht.
Und weiter: „Hinzu kommen jetzt beispielsweise horrende Energiekosten für die etwa 100.000 Quadratmeter Produktionsfläche der Hülsta-werke und massive Preissteigerungen bei Rohstoffen und in der Zulieferung sowie eine allgemeine Kaufzurückhaltung, die im Gesamtmarkt deutlich wird.“
Bereits seit 2019 eingeleitete Maßnahmen der Hülsta-werke Hüls GmbH & Co. KG wie Investitionen in den Maschinenpark, Digitalisierungsstrategien und ein bereinigtes Sortiment würden zwar greifen; und auch das Objektgeschäft im Auftrag von Hülsta individual wachse nach Plan.
„Auffangen kann die positive Entwicklung die aktuelle Lage mit ihren herausfordernden Marktbedingungen allerdings nicht, so dass an einer grundlegenden Überarbeitung der Organisation der Gesellschaft kein Weg vorbeiführt“, heißt es in der Pressemitteilung.
Es wird produziert und ausgeliefert
Die notwendigen Maßnahmen werden bei gleichzeitig laufendem Betrieb umgesetzt. Die Gruppe produziert und liefert das umfangreiche Sortiment sowie die positiv besprochenen Neuheiten der Herbst-Hausmesse in der üblichen Lieferfrist.
Der Geschäftsführer unterstreicht: „Wir alle gemeinsam – die Teams der Hülsta-werke Hüls GmbH & Co. KG und Dihug GmbH – führen das operative Geschäft mit großem Engagement weiter fort, auch wenn die Rahmenbedingungen derzeit extrem schwierig sind.“