Gerade erst haben Bürger aus Bork eine Petition an den Landtag gerichtet. Sie fordern die Politik auf, zu handeln und mehr Sicherheit für die Bürger in Bork herzustellen. Es kursieren Gerüchte über Diebstahl, Einbrüche, Belästigungen, an denen Geflüchtete direkt oder indirekt beteiligt sein sollen, die in der Zeltstadt am LAFP in Bork untergebracht sind. Die Bürger fühlten sich bedroht, heißt es. Die Politik vor Ort müsse sie vertreten.
Selms Bürgermeister Thomas Orlowski versichert im Gespräch mit der Redaktion: „Mich hat niemand kontaktiert.“ Er habe sämtliche Kanäle überprüft, auf denen das Anliegen der Bürger, die die Petition verfasst haben, ihn hätte erreichen können. „Ich habe nichts gefunden.“
„Sicherheit der Menschen“
Unabhängig davon wird die Stadt Selm jetzt aber handeln. „Das Sicherheitsgefühl der Menschen in Bork ist immer wieder Thema auch in Gesprächen, die ich führe“, sagt Thomas Orlowski. Er plädiere dafür, dass zusätzlich verstärkend ein Sicherheitsdienst zwischen Zeltstadt und Lidl in Bork pendelt. Er habe das zur Prüfung bei der Bezirksregierung vorgelegt. Eine Rückmeldung habe er bis jetzt noch nicht. „Trotzdem werde ich den Sicherheitsdienst beauftragen“, erklärt der Bürgermeister. „Ich gehe davon aus, dass, wenn alles klappt, ab Freitag oder Montag zwei Personen von 13 bis 21 Uhr durch Bork gehen und für die Sicherheit der Menschen zusätzlich sorgen.“
Die Polizei werde auch zusätzlich Streife fahren und das Selmer Ordnungsamt sei angewiesen, „dort vermehrt zu bestreifen“.

Sind diese Maßnahmen eine Reaktion, weil an den Gerüchten über Straftaten der Flüchtlingen aus der Zeltstadt etwas dran sein könnte? „Den einen oder anderen Vorfall, wie Sachbeschädigung oder Körperverletzung gab es und wird es immer mal wieder geben“, sagt Orlowski.
Das sei in anderen Unterkünften genau so. „Hier geht es darum, dass die Menschen hier ein entsprechendes Sicherheitsgefühl haben und wir müssen auch ehrlich sein und müssen auch sagen: Jetzt wird es wärmer, es werden vielleicht noch mehr Bewohnerinnen und Bewohner der Zeltstadt unterwegs sein. Und da muss man schon auch noch mal gucken, um auch präventiv zu wirken.“
Erstmal nur im Mai
Der zusätzliche Sicherheitsdienst werde voraussichtlich ab Freitag, 5. Mai, oder Montag, 8. Mai, an sieben Tagen in der Woche von 13 bis 21 Uhr unterwegs sein. „Wir machen das erst mal für den Mai.“
Wer bezahlt den zusätzlichen Sicherheitsdienst? „Da sind wir uns noch nicht einig“, antwortet der Bürgermeister. „Ich möchte natürlich, dass die Bezirksregierung das zahlt. Ob die das zahlt, weiß ich nicht. Aber wenn sie nicht zahlt, nehmen wir das auf unsere Kappe.“ Sprich: Dann wird der zusätzliche Sicherheitsdienst aus dem Selmer Haushalt bezahlt. „Aber da bin ich noch im Gespräch mit der Bezirksregierung.“
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