Wie die Stadtverwaltung Selm künftig arbeitet

Neu aufgestellt

Ab 1. Januar stellt sich die Stadtverwaltung anders auf, das hat der Rat am 19. November beschlossen. Die zentrale Änderung: Es gibt nur noch zwei statt drei Dezernaten. Doch was ändert sich sonst noch und was sind die finanziellen Folgen?

SELM

, 28.11.2015, 05:21 Uhr / Lesedauer: 2 min
Bork: Amtshaus für Selm
18.03.07
Foto Dieter Bludau

Bork: Amtshaus für Selm 18.03.07 Foto Dieter Bludau

Was passiert mit Dezernat III?

Das Dezernat III unter der Leitung von Gerd Treczak wird wieder abgeschafft. Es hätte theoretisch fürs Dezernat III nach Löhrs Worten in Stephan Schwager (Geschäftsführer Stadtwerke) und Michael Reckers (Geschäftsführer FoKus) zwei Kandidaten gegeben. Aber Schwager wollte und sollte bei den Stadtwerken bleiben, für Reckers wären Bauen und Ordnungsbehörde ganz neue Aufgabenfelder gewesen.

Was sind die Dezernate I und II?

Das Dezernat I mit Stadtentwicklung und Bauen steht unter Leitung von Bürgermeister Mario Löhr, Bürgerservice und Öffentliche Ordnung im Dezernat II werden Thema für Sylvia Engemann. Sie soll künftig mehr in die Führungsfunktion gehen. Engemanns Aufgabengebiete werden Finanzen, Bürgerservice, öffentliche Ordnung sowie Jugend, Familie, Schule und Soziales. Löhr ist Leiter der Zentralen Dienste (Gesamt Personalverantwortlichkeit), ihm obliegt nun auch das Thema Stadtentwicklung und Bauen. 

Was passiert mit Engemanns alter Stelle? Wohin geht Gerd Treczak?

Engemanns Arbeit in der Kämmerei übernimmt Stephan Braun. Der leitet die Geschäftsbuchhaltung. Treczak wird Co-Geschäftsführer der Selm Netz GmbH, die das Strom- und später auch das Gasnetz übernimmt. Sie ist zur anderen Hälfte Tochter des Energiekonzerns RWE. Ein Jahr danach geht er laut Löhr in den Ruhestand. Werner Denz übernimmt dafür im Gegenzug die Leitung des Ordnungsamtes.

Gibt es auch mehr Stellen? Wenn ja, welche Stellen werden ausgeschrieben?

Ja, eingeplant sind für das kommende Jahr 141,67 Stellen - fünfeinhalb Stellen mehr. Neu ist eine Stelle in der Sozialarbeit für Flüchtlinge, in der Stadt- und Raumplanung und eine Stelle im Tief- und Straßenbau, die vorher unter dem Dach der städtischen Tochter Stadtwerke angesiedelt war. Peter Bannert wird von den Stadtwerken ins Amtshaus versetzt mit dem Ziel, ihn näher an das Bauamt anzugliedern.

Hinzu kommt eine neue Drei-Viertel-Beamtenstelle im Vertragswesen, Satzungsrecht, Abfall, Friedhofswesen und Straßenreinigung. Darüber hinaus werden Stellen aufgestockt: zum Beispiel bei Asyl-Klageverfahren und in der wirtschaftlichen Betreuung von Asylbewerbern (je 0,25), bei der Beschaffung von Übergangswohnungen und der Telefonhotline (Vollzeitstelle).

Wie hoch sind die Mehrkosten?

Durch die neuen Mitarbeiter entstehen Mehrkosten im Personalhaushalt in Höhe von 512.000 Euro. Unterm Strich, so Löhr, bleiben die Kosten aber weitgehend konstant. Nur die Stadtplanungsstelle führe zu Mehrkosten. Hintergrund: Wolfgang Händschke geht auf mittlere Sicht in den Ruhestand. Weitgehend konstant bleiben die Personalkosten konstant, weil einige Posten verschoben werden: So geht eine Stelle von den Stadtwerken zur Stadt selbst über und einige Kostenposten finden sich statt im Sachhaushalt künftig im Personalhaushalt wieder.

Folgende Kosten entstehen in den übrigen Stellen:

  • Stadt- und Raumplanung: 67.000 Euro
  • Tief- und Straßenbau: 82.400 Euro
  • Vertragswesen, Satzungsrecht, Abfall, Friedhofswesen und Straßenreinigung: 59.000 Euro 

Gab es Probleme bei der Abstimmung im Rat?

Alle Änderungen wurden im Rat einstimmig angenommen. Einzig die Linksfraktion enthielt sich beim Stellenplan mit der Begründung, dass Teile des Putzdienstes (zum Beispiel Hauptschule Bork) privatisiert werden.