Bürgerversammlung
Weniger Flüchtlinge in der Selmer Pestalozzi-Schule
Weniger Flüchtlinge als zunächst geplant sollen in die Selmer Pestalozzischule ziehen. Statt von 350 Personen geht die Stadt nun nur noch von 200 aus. Das teilte Bürgermeister Mario Löhr am Mittwochabend den Anwohnern bei einer Versammlung im Bürgerhaus mit. Auch genauere Pläne für die Unterbringung stellte er vor.
Nachdem der Schulbetrieb in der Pestalozzischule eingestellt worden ist, wird das Gebäude zu einer kommunalen Flüchtlingsunterkunft.
„Wir suchen weiter nach Möglichkeiten“, so der Bürgermeister. So könne er sich eine mobile Unterkunft auf dem ehemaligen Disko-Gelände vorstellen. „Glauben Sie mir, wir arbeiten an Lösungen“, so der Bürgermeister. Die Verwaltung werde die Bürger zu einer weiteren Versammlung im Juni einladen. Der Rat wird abschließend am 30. Juni entscheiden.
Mario Löhr stellte die aktuelle Planung für das Schulgelände am Pädagogenweg vor. So wolle man keine Flüchtlinge mehr in der Turnhalle unterbringen. „Dort soll ein Bereich für die Leitung der Einrichtung und ein Gemeinschaftsraum geschaffen werden“, so der Bürgermeister.
Die Anregung für den Gemeinschaftraum sei vom Asylkreis gekommen. Erste Pläne hatten ein Büro im jetzigen Bereich der Schulleitung vorgesehen. Dort sollen nun auch Plätze für Flüchtlinge geschaffen werden. Parkraum für die Mitarbeiter der Einrichtung sollen auf dem Gelände geschaffen werden.
Bevorzugt Familien auf dem Schulgelände
Mario Löhr betonte, man wolle in dem Schulgebäude bevorzugt Familien unterbringen. Das ganze Gelände soll eingezäunt werden. Nach dem vorgestellten Plan soll der Eingang- und Ausgang sowie der Anlieferverkehr über einen jetzt schon bestehenden Weg an der Buchenwaldstraße geschehen. Am Pädagogenweg soll ein Tor errichtet werden, dass aber geschlossen ist. Löhr: „Diese Zufahrt würden wir für den Rettungsweg nutzen.“
Auf die Anregung eines Anwohners, den Anlieferverkehr doch über den Pädagogenweg abzuwickeln, erklärte der Bürgermeister, man werde dies noch einmal in der Verwaltung überlegen.
"Man muss vorbereitet sein"
Mario Löhr betonte, man müsse Platz schaffen, da man nach Aufgabe der Einrichtung in Bork mit 330 neuen Zuweisungen rechnen müsse. „Ich kann aber nicht sagen, ob und wann sie zugewiesen werden“, so der Bürgermeister. Man müsse vorbereitet sein. Er erklärte den Anwohnern, dass es sich um schon registrierte Flüchtlinge handeln würde.
„Wenn sie dann ein Bleiberecht erhalten, können sie sich eine Wohnung suchen.“ Diese müsse nicht in Selm sein. Auf die Frage, für wie lange denn die Einrichtung gebraucht werde, erklärte der Bürgermeister: „Ich glaube nicht, dass wir die Schule fünf Jahre nutzen.“
Betreiber wird gesucht
Für die Einrichtung wird ein Betreiber gesucht. Wie Mario Löhr erklärte, wolle man drei Angebote einholen. Mehr könne er sicherlich im Juni sagen.
Einige Anwohner äußerten Ängste, die sie bei so einer Unterkunft haben würden. Mario Löhr. „Wir nehmen ihre Ängste ernst.“