Die Asphaltarbeiten haben begonnen

Dauerbaustelle Kreisstraße

Ein Duft, auf den die Selmer lange gewartet haben. Auf der Baustelle an der Kreisstraße riecht es seit Dienstagmorgen nach Asphalt. Doch wenn die Fahrbahn fertig ist, kann der erste Bauabschnitt der Baustelle noch nicht sofort freigegeben werden.

Selm

, 15.05.2018, 13:23 Uhr / Lesedauer: 1 min
Die Asphaltierung hat am neuen Kreisverkehr begonnen.

Die Asphaltierung hat am neuen Kreisverkehr begonnen. © Theo Wolters

Am Dienstag haben die Asphaltierungsarbeiten im Bereich des neuen Kreisverkehrs am Beifanger Weg begonnen. Noch können die Lkw nicht direkt an die Asphaltierungsmaschine heranfahren. Deswegen muss der Asphalt mit einem Bagger aus den Lkw geholt und in die Maschine geschüttet werden.

Noch kein Termin für Markierungsarbeiten

In den nächsten Tagen werden mehrere Asphaltschichten aufgetragen. Wie Stadtpressesprecher Malte Woesmann auf Anfrage erklärt, sollen die Asphaltierungsarbeiten bis einschließlich Mittwoch, 23. Mai, dauern. „Die Freigabe des Straßenabschnitts und des Kreisverkehrs erfolgt dann nach den Markierungsarbeiten“, so Malte Woesmann. Für diese Arbeiten gebe es aber noch keinen Termin. Diese sollen aber „zeitnah“ nach den Asphaltarbeiten geschehen.

Nach dem Umbau der Straße soll dort auch wieder an Moritz Heumann erinnert werden. Er hat im Haus Kreisstraße 80 gewohnt: da, wo zurzeit die Baugrube für den zweiten Bauabschnitt zum Umbau der Kreisstraße klafft. Der Metzgermeister, Viehhändler und Familienvater ist lange tot: am 11. Oktober 1944 von den Nazis in Auschwitz ermordet. Elf Jahre lang hat an sein Schicksal der erste Selmer Stolperstein erinnert: eine kleine quadratische Messingtafel im Gehweg. Jetzt ist sie verschwunden – aber nur vorübergehend.

Steine sind eingelagert

„Keine Sorge“, versichert Stadtsprecher Malte Woesmann. Der Stolperstein sei eingelagert für die Dauer der Bauarbeiten. „Er kommt wieder an seinen Platz.“ Das gelte auch für mögliche Bauarbeiten, die die zehn übrigen Stolpersteine betreffen.

Moritz Heumann hatte die Gelegenheit, mit Tochter, Schwiegersohn und Enkelin in die USA zu fliehen. Er hatte sich aber in Selm sicher gefühlt: ein tödlicher Irrtum.

Jeder Stein ein Schicksal
  • Die Stolpersteine sind ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig.
Die Tafeln erinnern an das Schicksal der Menschen, die in der NS-Zeit verfolgt, ermordet, deportiert oder vertrieben wurden.
  • Im Juli 2017 gab es rund 61.000 Stolpersteine in Deutschland und der EU und elf in Selm und Bork (Hauptstraße, Bahnhofstraße, An der Sagkuhl).