Die durch den Krieg in der Ukraine ausgelöste Inflation trifft weiterhin viele Menschen auch in Selm. Verschiedene Unterstützungsmaßnahmen von Bund und Land wurden bereits umgesetzt. Gerade diejenigen mit geringeren finanziellen Mitteln leiden unter den deutlichen Preisanstiegen, viele müssen trotz winterlicher Temperaturen bei den Heizkosten sparen.
Die Stadt Selm hat in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Jugendhilfe, Familie, Soziales und bürgerschaftliches Engagement angekündigt, dass sie für den sogenannten „inflationsbedingten Ausgleich“ 145.530 Euro Förderung vom Land erhalten hat. Dieses soll in entsprechende Förderprojekte investiert werden. Jugendamtsleiter Wolfgang Kaiser stellte nun erste Ideen vor, was mit dem Geld in Selm passieren soll. „Das Wärmecafé der evangelischen Kirchengemeinde soll auf einen zweiten Tag ausgeweitet werden“, berichtete er.
Seit Ende November 2022 gibt es in der Kirche am Markt jeden Dienstag von 11 bis 14 Uhr eine warme Mahlzeit und die Möglichkeit zum Gespräch. „Hier sollen Menschen auch mal ihren Mantel ausziehen können“, hatte Pfarrerin Katrin Hirschberg-Sonnemann kurz vor Beginn des neuen Angebots erklärt. Man wolle das Konzept in Absprache mit der Gemeinde noch mehr für Personen öffnen, „die entsprechenden Bedarf haben“. Außer mit warmem Mittagessen sollen die Besucher auch mit Getränken versorgt werden. Noch sei allerdings ein entsprechender Beschluss des Kirchenvorstands erforderlich.
Förderung für Umwelt-Werkstatt

Dazu will die Stadt ein Projekt zur Eingliederung von Langzeitarbeitslosen in der Umwelt-Werkstatt Lünen und Selm unterstützen. „Hier leisten wir Unterstützung, dass die Umwelt-Werkstatt arbeiten kann“, meinte dazu Wolfgang Kaiser. Neben diesen beiden Ideen soll die Fördersumme in weitere Projekte fließen. Kaiser kündigte an, dass diese in den kommenden Wochen diskutiert werden.
Die Stadt Selm habe sich bewusst dafür entschieden, in Angebote für mehrere Betroffene zu investieren und nicht Transferleistungsempfänger einzeln finanziell zu unterstützen. „Hier gibt es schon entsprechende Angebote“, verweist Wolfgang Kaiser auf verschiedene Fördermöglichkeiten und bereits erfolgte Einmalzahlungen. Die Unterstützung der entsprechenden Projekte soll also dazu beitragen, dass die Auswirkungen der Inflation auf breiter Ebene gemildert werden. Es ist davon auszugehen, dass die Förderungen im Laufe des Jahres an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet eingehen. Inwieweit das Wärmecafé von mehr Interessierten genutzt wird, bleibt abzuwarten.
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