Viele Selmer i-Männchen haben Sprachstörungen

Ergebnisse der Schuleingangsuntersuchungen

238 i-Männchen aus Selm hat der Kinder- und Jugendgesundheitsdienst des Kreises jetzt untersucht: Pünktlich zum Schulstart standen die Schuleingangsuntersuchungen an. Auffällig: 33 Prozent der untersuchten Selmer Kinder haben Sprachstörungen - die meisten von ihnen haben entgegen des Klischees keinen Migrationshintergrund.

von Miriam Instenberg, Angela Wiese

SELM/KREIS UNNA

, 06.09.2014, 07:03 Uhr / Lesedauer: 1 min
Auch ein Test der Sehfähigkeit gehört zur Schuleingangsuntersuchung. Die wurde jetzt im gesamten Kreis Unna, also auch in Selm, durchgeführt.

Auch ein Test der Sehfähigkeit gehört zur Schuleingangsuntersuchung. Die wurde jetzt im gesamten Kreis Unna, also auch in Selm, durchgeführt.

Das heißt allerdings nicht, dass alles in Ordnung ist. 14 der untersuchten Kinder, so die Zahlen des Kreises, sind übergewichtig. 49 haben von den Schulärzten eine Empfehlung für „kompensatorischen Sport“ bekommen. Das heißt, diese Kinder sollten in den Schulen Förderunterricht im Fach Sport besuchen. Oder einen Schwimmkurs besuchen. Kreisweit sind die Zahlen der übergewichtigen Kinder leicht gesunken, wie folgende Grafik zeigt.  

79 Kinder wiesen in Selm bei der Untersuchung eine therapiebedürftige Sprachstörung auf - das sind etwa 33 Prozent.   

Einigermaßen überraschend: Der Großteil dieser i-Männchen, bei denen eine Sprachstörung diagnostiziert wurde, hat keinen Migrationshintergrund. Ihre Erstsprache ist Deutsch. 

Damit bestätigt sich in Selm ein kreisweiter Trend: Erstmals liegt in diesem Jahr im Kreis Unna bei den Schuleingangsuntersuchungen der Anteil sprachauffälliger Kinder aus interkulturellen Familien auf demselben Niveau wie der Anteil von angehenden i-Männchen aus deutschsprachigen Familien.

  Insgesamt ist der Anteil der Erstklässler mit Sprachauffälligkeiten im Kreis Unna weniger geworden: Waren im vergangenen Jahr noch 28 Prozent der untersuchten Kinder sprachgestört, hat sich der Anteil jetzt auf 23,5 Prozent verringert.

Ein deutlicher Unterschied ist hier allerdings bei den Zahlen der untersuchten Mädchen und der untersuchten Jungen feststellbar. 28,5 Prozent der Kinder mit Sprachstörungen im Kreis Unna sind männlich, nur 18 Prozent sind weiblich.   

Einen breiteren Überblick über die Ergebnisse der Schuleingangsuntersuchungen im Kreis Unna, aufgeschlüsselt nach Kategorien und Jahren, bietet die folgende Grafik. 

 

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