Zum großen Abschiedsfrühschoppen waren noch einmal viele Gäste gekommen, um sich von der Familie Heitmann, den langjährigen Betreibern des Jakobsbrunnens, zu verabschieden. Ältere und jüngere Freunde des Traditionslokals an der Südkirchener Straße genossen die Speisen und die Gastfreundlichkeit im Jakobsbrunnen, der ab dem 1. Juni wie berichtet einen neuen Besitzer haben wird.
Seit August suchte die Familie nach einem Nachfolger für das Traditionslokal. Diesen fand sie schließlich mit dem befreundeten Heinz-Georg Mors und dessen Familie. Wie genau es mit dem Jakobsbrunnen weitergeht, steht derzeit noch nicht fest. Zum Abschied von Familie Heitmann nach vielen Jahrzehnten gab es unter anderem noch einmal das beliebte Schnitzel-Büfett. Zuletzt führte Annette Heitmann nach dem Tod ihres Mannes Willi das Restaurant, sie verabschiedet sich nun in den Ruhestand. Ihr Sohn Matthias Heitmann wollte das Lokal nicht weiterführen.


Gäste lieben Schnitzelparade
Zahlreiche Stammgäste gibt es natürlich nach so langer Zeit, von denen viele den letzten Tag im Jakobsbrunnen miterleben wollten. Zu ihnen zählt auch Stefan Kraus aus Ascheberg, der mit seiner Frau Patricia an diesem besonderen Tag den Weg nach Selm gefunden hat. „Wir sind hier immer gerne eingekehrt, gerade für Feierlichkeiten im Kreis der Familie ist das ein klasse Lokal“, findet Stefan Kraus. Besonders gefällt ihm dabei die Schnitzelparade-Platte für zwei Personen, „da ist von allem ein bisschen etwas dabei“. Wehmut bei der Vorstellung, dass der Jakobsbrunnen jetzt endgültig schließt, verspüren nicht nur diese Stammgäste, sondern auch die Betreiberfamilie Heitmann.


Herzlicher Abschied von vielen
„Meine Mutter und ich verspüren nach diesem Abschluss eine tiefe Zufriedenheit. Wir hatten noch einmal das Haus voll und waren bis auf den letzten Platz besetzt“, freut sich Matthias Heitmann über den großen Zulauf. Vor allem vielen Stammgästen sei er am Schnitzel-Büfett noch einmal begegnet, zahlreiche Gespräche wurden noch einmal geführt. „Viele waren natürlich in gewisser Weise traurig, aber auch froh, dass es an dieser Stelle gastronomisch weitergeht“, berichtet der Selmer.
Zum Abschied habe man Gästebücher ausgelegt, in die sich die Besucher eintragen und mit Fotos verewigen konnten. „Das wurde gut genutzt, einige haben sehr viel geschrieben. Das ist schon eine tolle Erinnerung“, fasst Matthias Heitmann zusammen. Einige Stammtische und Kegelclubs sind in den kommenden Wochen bis zum Betreiberwechsel Ende Mai an einzelnen Terminen noch einmal zu Gast. Grundsätzlich blicken die Heitmanns nach den turbulenten letzten Monaten zuversichtlich in die Zukunft. „Das ist die schönste Botschaft: Es geht weiter, die Tradition wird fortgeführt“, fasst Matthias Heitmann zusammen.


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