Baustellen am Ternscher See in Selm Es tut sich was bei der Bebauung

Baustellen am Ternscher See in Selm: Es tut sich was bei der Bebauung
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In diesen trüben Tagen ist es recht ruhig am Ternscher See. Maximal ein paar Wasservögel ziehen ihre Bahnen im Gewässer. Auf den Wegen sieht man vereinzelte Spaziergänger. Am Strandweg ist jedoch mehr los. Wo einst das Haus Seeblick Ausflüglern die Möglichkeit zur Rast bot, sind Erdarbeiten sichtbar.

Kabel gucken aus dem Boden und Absperrbaken signalisieren: Hier ist das Betreten nicht erlaubt. Und wer den Strandweg weiter Richtung Norden entlang geht, dem fällt am Ende rege Bautätigkeit auf. Häuser sind am Ende der Sackgasse entstanden.

Der Masterplan WasserZwischenRäume für den Ternscher See nimmt nach und nach Gestalt an.
Der Masterplan WasserZwischenRäume für den Ternscher See nimmt nach und nach Gestalt an. © Arndt Brede

Private Bauvorhaben

„Die Bebauung am Ende des Strandweges geht auf den Interkommunalen Masterplan ,WasserZwischenRäume‘ als Projekt der Regionale 2016 zurück“, teilt Stadtsprecher Malte Woesmann auf Anfrage mit. „Die Bebauung am Strandweg erhält somit im Norden einen städtebaulich gewünschten Abschluss. Es handelt sich um private Bauvorhaben.“

Zum Bereich Haus Seeblick erklärt Woesmann: „Die Erdarbeiten stehen im Zusammenhang mit der Errichtung von drei neuen Ferienhäusern sowie eines Feriendoppelhauses (insgesamt fünf neue Ferienwohnungen). Es handelt sich auch hier um private Bauvorhaben. Die Baugenehmigungen wurden seitens der Stadt Selm erteilt. Auch mit dieser (privaten) Maßnahme wird ein Baustein aus dem Masterplan ,WasserZwischenRäume‘ umgesetzt.“

Ein Leser hat in einem Schreiben an die Redaktion Kritik an den Bauvorhaben geäußert. „Angesichts des immer häufiger ausgesprochenen Badeverbots wegen Blaualgen stellt sich die Frage, warum der See mit dieser Wohnbebauung zusätzlich belastet wird. Es war ja sogar mal geplant, wegen der erhöhten Belastung, den See zu erweitern, um das Seewasser wieder ins Gleichgewicht zu bringen.“ Damit haben wir die Stadtverwaltung konfrontiert. Eine Stellungnahme dazu gab es nicht.

Der Strandweg wird nach Norden baulich abgerundet.
Der Strandweg wird nach Norden baulich abgerundet. © Arndt Brede

Der Masterplan „WasserZwischenRäume“ sieht vor, den Ternscher See in Richtung Norden deutlich zu erweitern: eine Voraussetzung, um die Balance zwischen Freizeitnutzung, Seetourismus und Ökologie zu gewährleisten, wie es damals hieß.

Auftraggeber der damaligen Planung waren neben der Regionale-Agentur die Städte Selm und Olfen und Graf vom Hagen-Plettenberg. Zusätzlich zu der See-Erweiterung im Norden sah das damalige Konzept eine ergänzende Wohnbebauung um einen grünen neuen Dorfanger am Nordufer vor sowie bauliche Ergänzungen auch an der Straße „Am Ternscher See“.

Diese Ideen waren vor fünf Jahren auch auf heftige Kritik gestoßen. Die damalige Grünen-Sprecherin Marion Küpper hatte 2018 angekündigt, notfalls ein Bürgerbegehren - also eine breite Abstimmung - anzuregen, wenn das bestehende Nordufer angetastet werden würde.

Diese Pläne liegen auf Eis. Aber einzelne Bausteine, wie eben die ergänzende Bebauung mit weiteren Ferienhäusern, werden zurzeit realisiert. Als die Pläne dazu bekannt wurden, urteilte Selms Bürgermeister Thomas Orlowski im Sommer 2021 so darüber: Für Selm sei das eine erfreuliche Entwicklung. Mehr Beachtung des Ternscher Sees bedeute mehr Tourismus: „Ein echtes Pfund für unsere Stadt.“

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