Störche haben neuen Horst in Bork gefunden Konstruktion bereitet noch Probleme

Störche haben neuen Horst in Bork gefunden: Ein Problem bleibt
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Es schneit heftig, als Fernmeldetechniker Anfang März einen neuen, zehn Meter hohen Storchenhorst auf eine Wiese an der Schorfheide in Bork fahren und aufbauen. Den Ort hatten sich die Störche selbst ausgesucht, Naturfreund und Anwohner Erich Neumann sorgte für eine passende und sichere Nisthilfe. Nun kontrolliert er regelmäßig, ob die Tiere den Horst auch annehmen.

Die gute Nachricht: Die Vögel haben den neuen Horst gefunden. Erich Neumann hat viele Fotos gemacht von Störchen, die auf dem neuen Horst sitzen. „Die Störche waren da, haben geguckt - und sind wieder abgezogen“, sagt Neumann. Das ist die schlechte Nachricht: Ein Nestbau oder gar Brüten ist nicht zu sehen.

Zwar ist auf Neumanns Fotos auch ein Storchenpaar zu sehen, dass den Horst inspiziert, aber die Tiere scheinen die Nisthilfe nicht zu akzeptieren. Neumann ahnt auch, was das Problem sein könnte. Nachdem das Aufstellen des Storchenhorstes im März trotz Schneegestöber und aufgeweichter Wiese noch geklappt hatte, mussten die Arbeiter danach wieder abziehen. Eigentlich wollten sie noch das windschiefe Nest aus dem Vorjahr, das ein Storchenpaar auf einem Strommast wenige Meter weiter gebaut hatte, auf den neuen Horst umsetzen. Doch das sei wegen der nassen Wiese noch immer nicht möglich gewesen, erzählt Erich Neumann.

Ein Storch auf einem Horst in Bork.
Der Storch hat den Horst geprüft, aber kein Nest gebaut. Der Wind hat die Kokosmatte abgerissen, man kann durch den Gitterboden des Horstes sehen. © Erich Neumann

Auch habe der Wind die Kokosmatte, mit der er den Gitterboden des Horstes abgedeckt hatte, hochgeweht. Nun ist nur noch der halbe Horstkorb bedeckt. „Ich denke, dass das das Problem ist“, vermutet Neumann. „Die Störche waren schon mehrmals oben, es schien aber nicht so recht zu gefallen“, ist sein Eindruck. Die Vögel seien aber immer mal wieder zu sehen.

Nistmaterial wird umgebaut

Sobald die Wiese endlich mit einem Kettensteiger befahrbar ist, wollen die Monteure wieder nach Bork kommen und das alte Nistmaterial auf den neuen Horst legen. 2022 hatte ein Storchenpaar versucht, auf einem Strommast an der Schorfheide ein Nest zu bauen. Das Nest war aber nicht wirklich stabil und hing eher schief am Mast. Gebrütet haben die Störche dort nicht.

Erich Neumann gemalt den Storchenhorst.
Bevor der Storchenhorst aufgestellt wird, schmiert Erich Neumann schmiert noch weiße Farbe auf den neuen Unterbau. Die Kleckse sollen aussehen wie Storchen-Hinterlassenschaften. Der Trick soll den Störchen signalisieren: Hier lässt sich gut Nest bauen und brüten. © Jessica Hauck

Selbst wenn der neue Horst bald fertig hergerichtet ist, wird es wohl 2023 keinen Nachwuchs geben. „Für dieses Jahr ist es wohl gelaufen“, vermutet Erich Neumann. Die meisten Störche in der Region brüten schon. Aber die Umgebung an der Schorfheide mit den Wiesen und Bächen und der Lippe in der Nähe sei ideal für Störche, sagt der Naturschützer. Er hofft, dass der Horst dann im nächsten Jahr auch ideale Bedingungen bietet, damit ein Storchenpaar dort Junge großziehen kann.

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