Der Sommer 2021 hat auch Selm sehr viel Regen gebracht. Auch sogenannten Starkregen mit Wassermassen. Folgen: Vollgelaufene Keller und eine Kanalisation, die teilweise überfordert war. Die Stadt Selm hatte sich vorgenommen, das Thema Starkregen und wie man seinen Folgen vorbeugen kann aufzuarbeiten. Jetzt können sich Selmerinnen und Selmer zumindest schon mal ansehen, wie schnell sich Wasser bei Starkregenereignissen ausbreiten kann. Dabei handelt es sich nicht um reale Szenen, sondern um Simulationen von verschiedenen Szenarien. Basierend auf realen Ereignissen.
Starkregenereignisse sollen in Zukunft aufgrund des Klimawandels vermehrt auftreten können. Deshalb hat die Stadt ein Handlungskonzept auf den Weg gebracht, wie Stadtsprecher Malte Woesmann in einer Pressemitteilung am Freitag, 26. Januar, erklärt.
Das Handlungskonzept sollte aus den Bereichen Gefahrenkarte, Risikoanalyse und einem Maßnahmenkonzept bestehen, damit sich die Bevölkerung auf zukünftige Ereignisse vorbereiten kann. Eine Starkregengefahrenkarte, auf der kritische Bereiche erfasst sind, ist nun online.
Die Starkregenkarte bildet nach Auskunft der Stadtverwaltung zwei Szenarien ab. Das erste Szenario simuliere außergewöhnlichen Starkregen mit einem Niederschlag von 49,2 mm/m² beziehungsweise 49,2 L/m² in einer Stunde über dem gesamten Stadtgebiet. Statistisch gesehen trete ein solches Ereignis einmal in 100 Jahren auf.
Das zweite Szenario simuliere einen extremen Starkregen mit einem Niederschlag von 90 mm/m² beziehungsweise 90 L/m² in einer Stunde über dem gesamten Stadtgebiet. Innerhalb der Starkregenkarte werden Wasserstände und Fließgeschwindigkeiten angezeigt.

Welchen Nutzen können denn die Selmerinnen und Selmer ziehen? Eine landesweite Starkregengefahrenkarte gibt es doch schon? Eine lokale Karte für Selm sei dennoch erforderlich, da die landesweite Karte die lokalen Gegebenheiten nur unzureichend wiedergebe, heißt es von der Stadtverwaltung auf der Homepage. So hat die Stadt anhand vergangener Feuerwehreinsätze rekonstruiert, welche Fließwege das Wasser in Selm nimmt.
Durch die Veröffentlichung der Starkregengefahrenkarte werde ein Zugang zur lokalen Karte ermöglicht. „Durch die Simulation eines möglichen Starkregenereignisses können präventiv am privaten Haus und Grund Vorsichts-/Vorsorgemaßnahmen getroffen werden, wie zum Beispiel Versickerungsflächen erhalten oder schaffen, Hauseingänge mit Stufen oder Schwellen schützen, Fenster, Türen und Wände abdichten“, führt Stadtsprecher Woesmann aus.
Die Karte ist über die Internetseite der Stadt Selm – www.selm.de – in der Rubrik „Umwelt & Klimaschutz“ – Starkregengefahrenkarte zu finden.
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