Dass das Stadtfest auch ohne Stars eine sehr gute Resonanz hat, hat der Stadtfest-Sonntag 2022 gezeigt. Die Leute waren begeistert auch über den Auftritt heimischer Gruppen, wie hier die 1. Selmer Karnevalsgesellschaft. © Arndt Brede (Archiv)
Stadtfest Selm 2023: Weniger ist sicher mehr angesichts der Krisen
Meinung
Die Stadt Selm muss 68.000 Euro zum Stadtfest 2022 nachschießen. Jetzt ist angesichts aktueller Preissteigerungen für die Bürger der Zeitpunkt für einen harten Schnitt beim Stadtfest gekommen.
Es ist ja nur zu verständlich, dass die Stadt beziehungsweise diejenigen, die was zu sagen und zu entscheiden haben, möglichst die Besten nach Selm holen möchten, damit die dem Stadtfest den nötigen (Marketing-)Glanz verleihen. Aber die Besucherzahlen bei den Musikveranstaltungen waren nicht die Erwarteten. Folge: Das Stadtfest hat ein Defizit eingefahren, das aus dem Haushalt bezahlt werden muss und das letztendlich wir alle bezahlen müssen.
Vielleicht war die Auswahl der Künstler nicht die Richtige. Vielleicht wurde zu wenig für die jungen Leute geboten. Vielleicht war es aber bei manchen auch noch die Angst, sich in eine große Menschenmenge auf dem Campus zu begeben und womöglich mit dem Coronavirus anzustecken, die sie abgehalten hat.
Gut ist, dass die Stadt-Verantwortlichen über Änderungen nachdenken. Dabei ist es richtig, zu schauen, dass Jugendlichen mehr geboten wird. Aber grundsätzlich muss 2023 weniger mehr sein. Ob wir alle noch das Geld übrig haben, Tickets für teure Stars zu kaufen angesichts der Preissteigerungen bei den Energiekosten, ist genau so unklar wie die Entwicklung der Coronapandemie. Da wird jeder Verständnis für ein Programm ohne die sogenannten Stars haben. Ich bin sicher: Das Stadtfest 2023 wird eine gute Resonanz haben. Einfach, weil die Menschen mal wieder unter Leute wollen. Der Stadtfest-Sonntag 2022 hat das bewiesen.
