Skandal-Schlachthof ist Thema im Kreistag Viele Fragen bleiben unbeantwortet

Skandal-Schlachthof: Viele Fragen im Kreistag bleiben unbeantwortet
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Die Geschehnisse um die illegalen Schächtungen im ehemaligen Schlachthof Prott in Selm beschäftigen auch den Kreistag in Unna weiter. Weil Tierschützer dem Kreis als überwachende Behörde ein „krachendes Versagen“ bei den Kontrollen vorwarfen, hatte die Grünen-Fraktion im Ausschuss für Gesundheit und Verbraucherschutz ein paar Fragen an den Landrat. In der Sitzung am Montag (13.11.) sollte es die Antworten dazu geben.

Umfangreiches Videomaterial dokumentierte die Ereignisse, die von Tierschützern der „Soko Tierschutz“ erstmals öffentlich gemacht wurden. Neben der Einladung zu einer Ausschusssitzung habe es aber keinen weiteren Austausch mit der Organisation gegeben, geht aus der Grünen-Anfrage hervor.

„Der Fachbereich hat mit den fachlich maßgeblichen Stellen wie dem Kriminalkommissariat 1, dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv, Anm.d.Red.) und dem Ministerium für Umwelt, Natur, Landwirtschaft und Verbraucherschutz eng zusammengearbeitet“, antwortete das Veterinäramt.

Keine Stellungnahme

Die Auswertung des Videomaterials sei durch das Lanuv im Auftrag der Staatsanwaltschaft erfolgt, zu den Ergebnissen verweist der Kreis auf den Bericht der Ermittlungsbehörde.

Die Fragen, wann und in welcher Form der Kreis seiner Kontrollverpflichtung nachkam, und ob die Behörde eine Erklärung für „gestempeltes Fleisch“ nach den illegalen Schächtungen hat, blieben unbeantwortet: „Aufgrund der fehlenden Rechtskraft des Urteils gibt der Kreis auf Anraten der Staatsanwaltschaft Dortmund derzeit keine Stellungnahme ab.“

Weiter auf Tagesordnung

Die vor dem Amtsgericht verurteilten Prott-Mitarbeiter legten Berufung gegen die Entscheidung ein. Eine erneute Verhandlung vor dem Landgericht in Dortmund wurde noch nicht terminiert.

Der Ausschussvorsitzende Johannes Hofnagel kündigte auf Nachfrage der Redaktion an, dass das Thema auch im kommenden Jahr auf der Tagesordnung stehen wird – abhängig davon, wann der Skandal juristisch endgültig aufgearbeitet wurde.

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