Selmer "Reichsbürger" erscheint nicht im Gericht
Haftbefehl erlassen
Mit einem großen Aufgebot von Polizisten und Justizwachtmeistern sollte am Mittwoch vor dem Amtsgericht Lünen der Prozess gegen einen mutmaßlichen „Reichsbürger“ aus Selm gesichert werden. Doch der ganze Aufwand war umsonst. Der Platz auf der Anklagebank blieb leer. Nun wird der Mann per Haftbefehl gesucht.

Im Januar fuhr die Polizei mit mehreren Mannschaftswagen und Suchhunden vor einem Betrieb im Selmer Industriegebiet vor. Sie beschlagnahmte Waffen bei einem "Reichsbürger".
Ein 53-jähriger Unternehmer aus der "Reichsbürger"-Szene hatte bereits im Januar für einen großen Polizeieinsatz gesorgt. Um eine möglicherweise illegal in seinem Besitz befindliche Waffe zu sichern, war damals sogar ein Spezial-Einsatzkommando angerückt. Tatsächlich wurden an diesem Tag bei dem "Reichsbürger" mehrere Waffen gefunden. Über diesen Vorwurf soll nun vor Gericht verhandelt werden.
Dass es schwer werden würde, den Mann zur Teilnahme an dem Prozess zu bewegen, war den anderen Beteiligten schon im Vorfeld klar. Der Selmer lehnt offenbar den deutschen Staat und seine Organisationen ab. Die förmliche Ladung zum Termin schickte er mit der Bemerkung, diese sei fälschlicherweise in seinem Briefkasten gelandet postwendend wieder zurück.
Polizei kann Unternehmer nicht finden
Der Richter schickte deshalb zunächst drei Polizisten los, um den Unternehmer entweder an seiner Wohnanschrift oder in der Firma in Selm aufzusuchen. Nach einer Stunde meldeten diese jedoch: „Wir haben ihn nicht angetroffen. Nur seinen Vater. Und der weiß angeblich nicht, wo sich der Sohn aufhält.“
Jetzt wird der „Reichsbürger“ mit einem Haftbefehl gesucht. Ein neuer Verhandlungstermin steht noch nicht fest.
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