Christian Reuter steht in seinem Laden.

Christian Reuter, Inhaber des Allerlei-Ladens Knümann, blickt zuversichtlich auf die kommenden Monate. © Arndt Brede

Selmer Händler vor Weihnachtsgeschäft: Optimismus trotz vieler Krisen

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Auch wenn alle Zeichen darauf stehen, dass den meisten Kunden in den kommenden Monaten das Geld nicht besonders locker sitzt, ist die Stimmung unter den Selmer Händlern gelassen.

Selm

, 10.10.2022, 10:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Besonders konsumfreudig sind Verbraucher zur Zeit nicht. Im dritten Monat in Folge geht das Konsumbarometer des Handelsverbands im Oktober zurück und „erreicht erneut ein Allzeittief“, wie es in einer Mitteilung des Handelsverbands Deutschland (HDE) heißt. „Steigende Lebenshaltungskosten und hohe Energiekosten dämpfen die Konsumlaune der Verbraucher erheblich“, heißt es dort weiter.

Ob die Konsumenten schon jetzt etwas für die Weihnachtseinkäufe auf die hohe Kante legen? Wohl nicht. Laut einer aktuellen Umfrage der Plattform Ebay will mehr als jede(r) fünfte Befragte kein Geld mehr für Weihnachtsgeschenke ausgeben.

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Wir haben uns unter Selmer Einzelhändlern umgehört, ob sie diese Entwicklungen und Prognosen nervös machen. Insbesondere rückblickend auf zwei magere Corona-Jahre, in denen der Umsatz ebenfalls gelitten hat.

„Kopf hoch und Augen nach vorne“

„Das Weihnachtsgeschäft wird schon irgendwie laufen“, sagt Christian Reuter, Inhaber des Allerlei-Ladens Knümann an der Ludgeristraße. „Ich mache mir keine Sorgen“, betont er. „Das sehe ich gar nicht ein.“ Besorgt zu sein, mache das Geschäft auch nicht einfacher.

Noch seien bei ihm keine Umsatzrückgänge zu erkennen. Reuter setzt darauf, dass die Reparaturarbeiten und der Onlinehandel seines Geschäftes solche gegebenenfalls auffangen könnten. „Ich sehe das alles ganz locker und mit guter Laune“, zeigt Reuter Zuversicht.

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Ähnlich locker und unbesorgt gibt sich Gabriele Redemann, Inhaberin der Boutique Pega-Moden an der Kreisstraße. „Vielleicht liegt es an meinem Alter, dass ich gelassener geworden bin“, sagt sie mit einem Lächeln. „Immerhin führe ich den Laden inzwischen schon 37 Jahre. In denen habe ich zwar eine solche Zeit - Corona und dann noch die Energiekrise - noch nicht erlebt, aber vieles. andere.“

„Geschenke wird es trotzdem geben“

Sorgenvoll in den Winter und auf das Weihnachtsgeschäft blicke sie nicht. Und dass, obwohl sie gerade jetzt zum Saisonwechsel durchaus eine Zurückhaltung bei den Kunden bemerkt. Viele erzählen, die Jacke aus dem vergangenen Jahr dieses Jahr noch einmal aufzutragen, statt eine neue zu kaufen. Oder sich eben nur eine statt zwei neuer Hosen leisten zu wollen. „Wir wollen und dürfen nicht klagen. Kopf hoch und mit den Augen nach vorne“, ist Gabriele Redemanns Motto.

Gabriele Redemann steht vor ihrem Laden PeGa-Moden.

Gabriele Redemann, Inhaberin der PeGa-Moden, gibt sich zuversichtlich. © Arndt Brede

Noemi Sandmann, Tochter der Inhaberin und Mitarbeiterin im Spielwarengeschäft „Spielen und Träumen“ in der Selmer Altstadt, sagt: Man verfolgt zwar die aktuellen Entwicklungen. „Aber davon haben wir uns noch nie verrückt machen lassen. Und ist es wichtig, eine positive Ausstrahlung nach außen zu geben und Herausforderungen gemeinsam zu bewältigen.“

Sie beobachte, dass ihren Kunden es gerade in dieser Zeit auch wichtig ist, sich eine Freude zu machen, auch wenn sie bei einigen im Moment eben etwas kleiner ausfallen muss. „Geschenke wird es trotzdem geben“, ist Sandmann überzeugt. „Jede Herausforderung kann man auch kreativ lösen. Ich glaube man kann nur weiter positiv denken und einen Schritt nach dem anderen tun.“

Grundlegend ganz zufrieden

Und auch Jennifer Börger, Filialleiterin bei Sport Angersbach an der Kreisstraße, sagt: „Ich glaube nicht, dass dass wir uns Sorgen machen müssen. Natürlich gibt es einen leichten Umsatzrückgang, aber grundlegend sind wir ganz zufrieden.“ Sie beobachte bei ihren Kunden aktuell ein gezielteres Kaufen. „Man bemerkt schon, dass die Kunden jeden Euro doppelt umdrehen.“ Und so werde es eben auch im Weihnachtsgeschäft sein. Funsportartikel, wie Inliner, seien dann besonders gefragt.

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Oder die Komplettausstattungen aus Trainingsanzug mit Zubehör. „Auch die Socken zu Nikolaus laufen nach wie vor sehr gut“, bemerkt sie. Tatsächlich Sorgen macht Börger sich wegen andauernder Lieferengpässen und -Verzögerungen. „Man sollte sich wirklich zeitnah um seine Weihnachtseinkäufe bemühen. Zwei, drei, vier Wochen vor Weihnachten sollte man wirklich alles zusammen haben. Ein Last-Minute-Shopping wird in anderen Jahren, wird dieses Jahr nicht klappen.“

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