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Säugling misshandelt: Borker Kindsvater hofft erneut auf Freispruch
Landgericht Bochum
Im Misshandlungs-Prozess gegen einen Kindsvater aus Selm-Bork wollen die Richter in Kürze die Urteile verkünden. Der 27-Jährige und die mitangeklagte Mutter hoffen auf erneute Freisprüche.
Der zweite Prozess um das Schicksal eines vor Jahren offenbar schwer misshandelten Säuglings ist auf die Zielgerade eingebogen. Stand jetzt sollen am 21. Januar am Bochumer Landgericht die Urteile gegen den Kindsvater (27) aus Selm-Bork und die Mutter aus Herten verkündet werden. Erneute Freisprüche scheinen deutlich wahrscheinlicher als Verurteilungen.
Mit Blick auf die schwierige Ausklärungssituation des Falles (außerdem schweigen beide Angeklagte vor Gericht) hatte die 2. Strafkammer zuletzt bereits angeregt, beide Strafverfahren ohne Urteile zu beenden.
Weil die Richter bezweifeln, mit den vorhandenen Beweisen jemals über den Verdachtsstatus hinaus zu kommen, sollte der Mutter (27) als Auflage aufgegeben werden, mit dem Jugendamt zusammenzuarbeiten, dem zwischenzeitlich neu verheirateten Vater aus Bork, seinen Unterhaltspflichten nachzukommen. Die Staatsanwaltschaft hatte jedoch gegen eine Verfahrenseinstellung sofort ihr Veto eingelegt.
Dort ist man nach wie vor davon überzeugt, dass mindestens ein Elternteil den Säuglingsjungen im Herbst 2016 in der damaligen Familienwohnung misshandelt hat. Bei dem Baby waren in einer Kinderklinik Arm-, Bein- und Rippenbrüche diagnostiziert worden. Die Angeklagten waren war 2019 in einem ersten Prozess freigesprochen worden, der Bundesgerichtshof hatte die Entscheidung später revidiert.