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Selm bekommt die fehlenden 13 Plätze in der stationären Altenpflege
Zusage vom Kreis
Die Entscheidung ist gefallen - die 13 fehlenden stationären Pflegeplätze für Ältere in Selm werden kommen. Ein Interessent hatte sich beim Kreis Unna um die nötige Zusage beworben.
Laut Pflegebedarfsplan des Kreises Unna fehlen in Selm derzeit 13 Plätze in stationären Pflegeeinrichtungen. Das Problem scheint nun gelöst. Der Caritasverband Lünen Selm Werne möchte die bereits in der Vergangenheit erteilte Bedarfsbestätigung von 39 Plätzen um die ausgeschriebenen 13 Plätze erweitern. Die zuständige Auswahlkommission hat sich dafür entschieden.
Kein Auswahlverfahren nötig
Da es sich um den einzigen Bewerber handelt, müsse, so der Kreis Unna, kein Auswahlverfahren durchgeführt werden. Zudem seien die angeforderten Stellungnahmen der WTG-Behörde (früher Heimaufsicht) sowie der Bauaufsicht der Stadt Selm positiv ausgefallen. Die Aufgabe der WTG-Behörde ist es, die Rechte, Interessen und Bedürfnisse von älteren oder pflegebedürftigen Menschen und volljährigen Menschen mit Behinderung, die Wohn- und Betreuungsangebote nutzen - zum Beispiel in vollstationären Pflegeeinrichtungen - zu schützen.
Mittlerweile ist die Bedarfsbestätigung auch in schriftlicher Form beim Caritasverband Lünen Selm Werne angekommen und gesichtet worden. Dazu sagt Caritas-Sprecher Thomas Middendorf auf Anfrage: „Zunächst einmal freut uns dieser Zuschlag natürlich sehr. Es ist vorgesehen, diese 13 zusätzlichen Plätze in dem geplanten Seniorenzentrum in Selm-Bork unterzubringen.“
In den aktuellen Plänen für das Seniorenwohnheim in Bork seien diese 13 zusätzlichen Plätze bereits so berücksichtigt. Damit werden dort dann insgesamt 52 Pflegeplätze zur Verfügung stehen. „In der Einrichtung im Borker Ortszentrum planen wir übrigens auch zehn zusätzliche solitäre Kurzzeitpflegeplätze, die in der Region dringend benötigt werden“, so Middendorf.
Kurzzeitpflege
Tatsächlich fehlen im Nordkreis seit längerem Plätze für die Kurzzeitpflege, die in vielen Einrichtungen nur noch „eingestreut“ zur Verfügung stehen, also nur dann, wenn ein stationärer Platz nicht belegt ist. Solitäre, also dauerhaft zur Verfügung stehende Kurzzeitpflege-Plätze sind die Ausnahme. Kurzzeitpflege ist ein Entlastungsangebot für pflegende Angehörige, wenn sie beispielsweise in den Urlaub fahren oder selbst ins Krankenhaus oder zu einer Reha müssen.
Der Caritas-Verband, so Middendorf, hoffe, „ohne weitere Verzögerungen, im kommenden Jahr mit dem Bau beginnen zu können.“ Die Erfahrung zeige, dass man vom Start der Arbeiten bis zum Einzug des/der ersten Bewohner/in mit einem Zeitraum von eineinhalb bis zwei zwei Jahren rechnen müsse.
Eigentlich ist der Bedarf an weiteren stationären Pflegeplätzen laut dem Pflegebedarfsplan 2020 des Kreises Unna in sieben Kreis-Kommunen vorhanden. Interessenten für die Einrichtung weiterer Pflegeplätze gab es aber nur für Selm (13 fehlende Plätze) und Lünen (115 fehlende Plätze).
Beate Rottgardt, 1963 in Frankfurt am Main geboren, ist seit 1972 Lünerin. Nach dem Volontariat wurde sie 1987 Redakteurin in Lünen. Schule, Senioren, Kultur sind die Themen, die ihr am Herzen liegen. Genauso wie Begegnungen mit Menschen.
