Schulleiter Ulrich Vomhof sieht die Johann-Conrad-Schlaun-Schule gut vorbereitet für den Schulstart nach den Weihnachtsferien. Bei vielen positiven Coronatests befürchtet er aber, dass auch sein Lehrerkollegium stark von Quarantänen betroffen sein könnte. © Karim Laouari (Archiv)

Schule

Schulleitungen in Selm und Nordkirchen für Präsenzunterricht - mit Plan B

Präsenzunterricht ist für Schüler und Lehrer das Beste. Das sehen auch Schulleitungen in Selm und Nordkirchen so. Sollte sich der Kurs nach Ende der Ferien noch ändern, ist man vorbereitet.

Selm, Nordkirchen

, 06.01.2022 / Lesedauer: 3 min

Geht es nach dem Willen von NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP), werden nach den Weihnachtsferien alle Schülerinnen und Schüler zurück in die Schulen kommen. Präsenzunterricht sei nach wie vor das oberste Gebot, erklärte Gebauer noch vor Start einer Videoschalte der Kultusminister am Mittwoch (5.1.).

„Für den Unterricht gibt es nichts Besseres als Präsenz“, sagt auch Christine Jücker, Leiterin der Overbergschule in Selm. Ob das Ziel in der aktuellen Debatte um die Schulpolitik während der beginnenden Omikron-Welle zu halten sein wird, mag Jücker nicht vorhersagen. „Das ist müßig. Ich habe mit meinen Prognosen dazu ohnehin meist danebengelegen.“ Sicherlich ist sie da nicht die einzige, schaut man auf den Verlauf der Schulpolitik in den vergangenen fast zwei Jahren zurück.

Schulleiterin Christine Jücker - hier mit dem ehemaligen Konrektor Stefan Vogel - sieht die Overberggrundschule gut vorbereitet für den Fall, dass es doch zum Wechselunterricht kommen könnte. Man habe frühzeitig im Kollegium darüber gesprochen. © Arndt Brede (Archiv)

Sollte es zum oder kurz nach Schulbeginn doch wieder in den Wechsel- oder Distanzunterricht gehen, „ist das grundsätzlich kein Problem bei uns“, so Jücker weiter. Im Kollegium sei besprochen worden, sich darauf vorzubereiten.

Kinder sind fit mit Ipads

Mit der Lernplattform Iserv, 100 schuleigenen Ipads und den Erfahrungen aus früheren Lockdownzeiten habe die Schule ein sehr gutes Konzept. „Der Tag ist strukturiert, es gibt mehrere Videokonferenzen für die Schülerinnen und Schüler“, sagt Jücker. Die meisten Kinder würden damit erreicht. Wenige Eltern hätten die Aufgaben in der Vergangenheit analog in der Schule abgeholt.

Ein weiterer wichtiger Punkt: „Die Kinder sind jetzt fit, da wir die Ipads auch im Unterricht einsetzen.“ Von „Alltag“ in der Schule könne aber - egal ob Präsenz-, Wechsel- oder Distanzunterricht - keine Rede sein. „Die Kinder lernen schon gut, meiner Meinung nach. Ich sehe ja auch, welche Klassenarbeiten die Kollegen schreiben.“ Klassische Gruppenarbeiten oder Stuhlkreise, die in der Grundschule mit zum Unterrichtskonzept gehören, könnten aber nicht so laufen wie gewohnt. Hinzu komme die Maskenpflicht für alle in geschlossenen Räumen.

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Genug Tests für Wochen

Und eben die ist „völlig alternativlos“, wie Ulrich Vomhof im Gespräch mit der Redaktion sagt. Auch sonst sieht der Schulleiter die Johann-Conrad-Schlaun-Schule in Nordkirchen gut vorbereitet. „Wenn wir wollten, könnten wir in den nächsten zwei Wochen alle Schüler jeden Tag testen.“ Geplant sind drei Tests pro Woche mit Beginn der ersten Schulwoche ab 10. Januar.

Mehr Sorgen mache Vomhof sich über das, was nach den Tests komme. „Wir erwarten natürlich mehr positive Ergebnisse. Wir müssen dann schauen, wie sich die Quarantänebedingungen darstellen.“ Vor den Weihnachtsferien mussten nur positiv getestete Kinder in Quarantäne. Ob das mit der steigenden Ausbreitung von Omikron noch ausreicht, halte er für fraglich. Die neue Virus-Variante soll noch ansteckender sein als die Delta-Mutante.

Quarantänen für Lehrer

„Quarantänen betreffen außerdem genauso die Kolleginnen und Kollegen.“ Wenn ein großer Teil der Lehrkräfte in Quarantäne müsse, stellt auch das für die Aufrechterhaltung des Präsenzunterrichts ein Problem dar.

Dennoch ist auch Vomhof der Meinung: „Präsenzunterricht ist für alle Beteiligten das Beste zum Lernen.“ Die anstrengendste Variante sei der Wechselunterricht, weil Lehrer hier die Klassen gewissermaßen doppelt unterrichten müssen. Einen Teil zu Hause, den anderen in der Schule.

„Selbstverständlich haben wir uns da vorher schon Gedanken zu gemacht und sind vorbereitet“, sagt Vomhof. Im Fall der Fälle könne die Schule kurzfristig umschalten. Weitere Infos würden auf der Schulhomepage veröffentlicht, sobald es etwas Neues gebe.

In einer früheren Version hatten wir in der Bildunterschrift den Eindruck erweckt, dass Stefan Vogel noch stellvertretender Schulleiter der Overbergschule ist. Er ist aber nicht mehr an der Schule tätig. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.

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