Schloss Cappenberg bleibt Ausstellungsort für Kunst
Für die nächsten 20 Jahre
Aufatmen bei allen Kulturliebhabern in der Region: Das Schloss Cappenberg wird auch in den nächsten 20 Jahren Schauplatz von Kunstausstellungen bleiben. In einer Fotostrecke haben wir die Ausstellungshöhepunkte auf Schloss Cappenberg für Sie zusammengefasst.

Die Ausstellung "Wider Napoleon" auf Schloss Cappenberg, ein Höhepunkt der Ausstellungen auf Schloss Cappenberg.
Die Verhandlungen waren langwierig und kompliziert, die Zukunft des traditionsreichen Ausstellungsortes war lange Zeit völlig ungewiss, doch nun ist allen Beteiligten ein Durchbruch gelungen: Sebastian Graf von Kanitz als Eigentümer sowie der Landschaftsverband Westfalen-Lippe und der Kreis Unna als langjährige Mieter haben sich auf eine Fortsetzung ihrer Zusammenarbeit verständigt.
Das waren die Ausstellungshöhepunkte auf Schloss Cappenberg
Der neue Vertrag, den es noch im Detail auszuarbeiten und zu unterschreiben gilt, soll am 1. Januar 2016 in Kraft treten und bis Ende 2035 laufen. "Ich freue mich außerordentlich, dass wir weitere 20 Jahre auf Schloss Cappenberg mit Ausstellungen vertreten sind", sagte Kreisdirektor Dr. Thomas Wilk, der die Verhandlungen für den Kreis Unna am Dienstag, 3. Februar, geführt hatte. Die Einigung sei erst in der vergangenen Woche in Münster erzielt worden. Noch im Dezember hatten die Verhandlungsparteien weit auseinander gelegen.
Die Einigung besteht aus folgenden Eckpunkten:
- Der Kreis Unna zeigt weiterhin Wechselausstellungen bedeutender Künstler, und zwar drei im Jahr.
- Der LWL wird seine Dauerausstellung über den Freiherrn vom Stein beibehalten, aber modernisieren.
- Beide Mieter nutzen für ihre Ausstellungen künftig jeweils eine Etage im Südflügel des Schlosses. Die bisherige Nutzung des Westflügels, bisher Standort der LWL-Dauerausstellung, wird aufgegeben.
- Beide zahlen jeweils 100 000 Euro Miete im Jahr an den Grafen – zuzüglich der Nebenkosten, die Dr. Wilk mit rund 30 000 Euro beziffert.
- Die umstrittene Klausel zur Instandhaltungspflicht durch die Mieter, die Bestandteil des Altvertrages war, wird es im neuen Vertrag nicht mehr geben.
"Mit diesem Ergebnis haben wir auch die Vorgaben der Politik erfüllt", sagte Wilk. Die Ausstellungsfläche werde sich zwar etwas reduzieren, doch dafür zahle der Kreis künftig auch weniger Miete. Die Einsparung liegt bei 40.000 Euro im Jahr.
Fast noch wertvoller dürfte indes die Streichung der Instandhaltungsklausel sein, die den LWL und den Kreis seit Abschluss des ersten Mietvertrages vor 30 Jahren laut Wilk ungefähr fünf Millionen Euro gekostet hat. Es sei aus heutiger Sicht unglaublich, dass man sich damals Investitionen in fremdes Eigentum in den Vertrag habe schreiben lassen, so Wilk. Doch es seien auch andere, sprich: kommunalfinanziell deutlich bessere, Zeiten gewesen.
Weitere Investitionen
Da der Altvertrag noch bis Ende dieses Jahres gilt und laut Klausel vorsieht, dass der Mieter "den Zustand dem Rang des Mietobjekts entsprechend erhält", wird freilich noch eine Art "Trennungsgeld" fällig. Maximal 1,2 Millionen Euro, also 600.000 Euro pro Mietpartei, werden der Kreis und der LWL noch in die Fassade und neue Parkettböden investieren müssen, um sich der Verpflichtung des Altvertrages zu entledigen.
Die Entscheidung über die Umsetzung der Einigung treffen letztlich die politischen Gremien des Kreises und des LWL. Deren Zustimmung gilt jedoch als sicher. "Die Verhandlungsführer der beteiligten Verwaltungen, Dr. Barbara Rüschoff-Thale vom LWL und Kreisdirektor Dr. Thomas Wilk, haben wirklich gute Arbeit geleistet", lobte Willi Jasperneite, CDU-Fraktionsvorsitzender im Kreistag.