Römerstraße: Diskussion um Parken und Sicherheit

Schwieriger Kompromiss

Der Verkehr auf der Römerstraße hat sich zum Zankapfel entwickelt: Wie schnell sollte hier gefahren werden? Wie kann die Strecke vor allem für Radfahrer sicherer gemacht werden? Und wie kann die Parksituation gelöst werden? Die Meinungen von Anwohnern und Verwaltung gingen auseinander. Jetzt gibt es einen Kompromiss.

SELM

, 30.09.2014, 13:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

 

  • Das sagen die Anwohner: Die Römerstraße hat zwar seit 2010 eine Geschwindkeitsbegrenzung. 30 km/h sind erlaubt. Viele Anwohner sagen allerdings, dass besonders früh und abends, wenn die Leute auf dem Weg zur Arbeit über die Römerstraße fahren, gerast wird. Ebenso sehen die Anwohner aber das Problem mit den Radfahrern, die in Gefahr geraten, weil sie parkenden Autos ausweichen und dabei auf die Gegenfahrbahn geraten.
  • Das sagt die Verwaltung: Mit dem Thema Römerstraße befasse sich die Verwaltung schon lange. Bis 2010 stand das Thema Geschwindigkeit weit oben. Damals galt noch Tempo 50. Bürgermeister Mario Löhr konnte 2010 mit der Verlegung des Radweges auf die Römerstraße beim Kreis Unna Tempo 30 durchsetzen. Die angespannte Parksituation und die Gefahr für Radfahrer seien bekannt.

 

  • Das schlug die Verwaltung vor: Eine Radwegmarkierung auf der Römerstraße würde die Fahrbahn zu sehr verengen. Rechts vor links lässt sich nicht einfach installieren, eine Vorfahrtsstraße nicht einfach aufheben. Bürgermeister Mario Löhr und Verkehrsplaner Gerhard Werminghaus plädierten daher für ein generelles Parkverbot auf der Römerstraße. Das hätte den Vorteil, dass Radfahrer nicht mehr so schnell in Bedrängnis geraten. Denn die Radler müssten nicht mehr auf die Gegenfahrbahn ausweichen. Es seien genügend Parkplätze vorhanden, etwa an den abgehenden Straßen wie der Eichendorff- und der Anne-Frank-Straße sowie hinter einem Haus an der Römerstraße. Anwohner müssten dann eben einen etwas längeren Fußweg zur Wohnung auf sich nehmen, sagt Werminghaus. Sicherheit gehe vor Bequemlichkeit. 
  • Das sagen die Anwohner: Viele Anwohner, viele Vorschläge. Etwa die Hälfte der Anwohner auf der Versammlung lehnte ein Parkverbot auf der Römerstraße ab. Vor allem, weil sie fürchten, dass ohne parkende Autos mehr gerast würde. Ein weiteres Argument gegen den Vorschlag war der Mangel an Parkplätzen in Wohnnähe. Einige Anwohner lehnten den Hinweis auf die „stillen Parkreserven“ an der Römerstraße ab. Diese lägen in einigen Fällen zu weit entfernt von der Wohnung. „Sie werden an der Römerstraße bald verwaiste Anwohner finden“, sagte eine Anwohnerin. Welcher Besuch wolle denn so weit entfernt parken? Ein Kompromiss wäre, eine bestimmte Anzahl von Parkplätzen auszuweisen.

 

  • Kein generelles Parkverbot: Der Vorschlag der Verwaltung, ein Parkverbot auf der ganzen Römerstraße, konnte sich nicht durchsetzen. Etwa die Hälfte der Anwohner sprach sich bei einer kurzen Abstimmung am Ende der Debatte dagegen aus. 
  • Aber ausgewiesene Parkplätze: Es soll an einigen ausgewählten Stellen geparkt werden dürfen, aber nicht aber überall. Auf dem Rest der Straße würde dann Parkverbot gelten. Werminghaus glaubt nicht, dass viele Parkplätze ausgewiesen werden können. 
  • Genereller Kompromiss: An den Stellen, an denen weiterhin auf der Fahrbahn geparkt wird, wird es für Radfahrer auch zukünftig eng. Dafür ist aber die Bahn nicht frei für Raser, die sich nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzung halten. Die Regelung soll ein Jahr lang getestet werden.

Der Plan soll vor Weihnachten umgesetzt werden.

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