Die Bundeskandidaten aus dem Wahlkreis Unna II waren am Donnerstag zu Gast in der RN-Wahlarena. © Günther Goldstein
Wahlarena
Reichen die deutschen Klimaziele? Bundestagskandidaten zur Klimakrise
Die Auswirkungen der Klimakrise haben sich gerade im Sommer sehr deutlich gezeigt. Darüber waren sich auch die Bundestagskandidaten in der RN-Wahlarena einig. Diskussionsstoff gab’s dennoch.
Vollgelaufene Keller in Niederaden, Starkregen in Selm, trockene Wälder, Buchensterben, Waldbrandgefahr: Die Gefahren der Klimakrise zeigen sich seit einigen Jahren sehr deutlich. Etwas, worüber auch bei der RN-Wahlarena unter den Bundestagskandidaten für den Wahlkreis Unna II (Selm, Lünen, Werne, Hamm) am Donnerstagabend (27. August) Konsens bestand. Mit Blick auf das von der Bundesregierung verabschiedete Klimaziel, 2045 klimaneutral zu sein, gab es aber durchaus ein paar Reibungspunkte.
Martin Kesztyüs, Kandidat der Grünen, geht das formulierte Ziel nicht weit genug. Schon ab ab 2035 wolle seine Partei nur noch auf regenerative Energien setzen. „Wir müssen jetzt handeln. Sonst ist es zu spät. Wir müssen richtig reinhauen“, sagte er.
„Uns ist nicht geholfen, wenn die halbe Welt über uns lacht“
„Es ist wichtig, dass wir uns auf den Weg machen“, erklärte er außerdem - auch mit Blick auf Unternehmen in Lünen, Selm, Werne und Hamm, die häufig die Sorge vorbringen, dass dadurch möglicherweise ihre Produktion eingeschränkt werden könne.
Eine durchaus berechtigte Sorge, wie Arnd Hilwig, Kandidat für die CDU, findet. „Uns ist nicht geholfen, wenn aus irgendwelchen Schwankungen heraus auf einmal die halbe Welt über uns lacht, weil es bei einer Dunkelflaute auf einmal eng geworden ist mit der Energieversorgung“, so der Unionskandidat.
„Bald gibt es keine halbe Welt mehr“, entgegnete Rebekka Kämpfe darauf. Sie will für Die Linke in den Bundestag einziehen. „Wir brauchen massive Investitionen, um dieses Ding überhaupt noch gewuppt zu bekommen. Es geht nur über erneuerbare Energien. Und da muss ganz schnell ganz viel Geld in die Hand genommen werden. Und wir brauchen auch ganz, ganz schnellen und konsequenten Kohleausstieg“, sagte sie.
Unternehmen den Weg frei machen
Michael Thews sprach die Sorgen der Bürgerinnen und Bürger an: zum einen vor dem Folgen der Krise, die sich in diesem Sommer so deutlich gezeigt haben. Zum anderen aber auch vor den mit den Klimazielen zusammenhängenden Veränderungen. „Ihr müsst mal aufpassen, dass ihr den Menschen damit nicht nur Angst macht“, sagte Thews, der seit 2013 Vertreter der Wahlkreises im Bundestag ist, in Richtung des grünen Kandidaten. Nicht jeder - so ein Beispiel von ihm - könne sich ein Elektroauto leisten. Und wie solle ein Mieter Einfluss auf den Gaspreis nehmen? Das sei alles nicht so einfach.
Viele Unternehmen, so sagte er, hätten aber in den letzten Jahren auch in Lünen, Selm, Werne und Hamm schon einiges unternommen. „Gucken Sie mal die Unternehmer an: Alle denken über den Einsatz von Wasserstoff nach, alle denken darüber nach, Ressourcenschutz zu machen, alle haben mittlerweile auch Strukturen in ihrem Unternehmen geschaffen, Nachhaltigkeitsbeauftragte installiert etc. Aber jetzt müssen wir ihnen natürlich auch den Weg frei machen“, so Thews.
Lucas Slunjski (FDP) nannte die deutschen Klimaziele ambitioniert „und wir müssen viel dafür tun. Aber Klimaschutz endet nicht an der Landesgrenze“, sagte er. Es sei entsprechend wichtig, die anderen Länder der Welt mitzunehmen.
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