Durch den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung ab dem 1. August 2026 steht die Stadt Selm vor der Herausforderung, genügend Platz dafür zu schaffen. Eine Grundschule - die Overbergschule - bekommt bereits einen Anbau. Er wird zurzeit hochgezogen. Für die anderen drei Grundschulstandorte in der Stadt - die Ludgerischule in Selm sowie die Grundschule Auf den Äckern in Bork und Cappenberg - hat die Stadt eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Die Machbarkeitsstudie erstellt das Architekten- und Stadtplaner-Büro Schamp & Schmalöer. Architektin Susanne Schamp hat in der jüngsten Schulaussschussitzung erste Konzeptentwürfe für die Standorte vorgestellt.
Sie basieren auf Ergebnissen von jeweils zwei Workshops pro Schule mit Beteiligung der Schulleitungen und der Leitungen des Offenen Ganztagsbetriebs.
Jeweils drei denkbare Varianten haben die Architekten des beauftragten Büros betrachtet und sich dann für jeweils einen Entwurf entschieden. Wobei der Standort Cappenberg - sollte der Entwurf so abgesegnet werden - durch eine Kombination aus zwei Entwürfen erweitert werden soll.
Stärken und Schwächen analysiert
Den ersten Konzeptentwürfen sei auch eine Stärken-/Schwächen-Analyse vorausgegangen, sagt die Architektin. „Klar ist aber, dass die Standorte erhalten bleiben können, weil sie sehr viele Stärken aufweisen.“
Stärken: Die Schulen haben große Flure, die Standorte seien gut gelegen, werden angenommen, haben laut Susanne Schamp große Schulhöfe, Schule und OGS befinden sich unter einem Dach und die Gebäude haben schöne Außenfassaden.
Schwächen seien beispielsweise, dass Teamräume fehlen, die Schulen nicht barrierefrei sind, die Treppenräume nicht genutzt werden, die Aula teilweise als Klassenraum genutzt wird. Dies alles sei in den Entwürfen berücksichtigt.

Für die Ludgerischule ist vorgesehen, den Gebäudeteil, der in den Schulhof hineinragt, abzubrechen und durch einen größeren, L-förmigen Anbau Richtung Süden erweitert. Inklusive eines Atriums und eines Aufzugs, durch den das gesamte Gebäude barrierefrei zugänglich sei. Die Gesamtfläche würde sich von derzeit 6590,1 Quadratmeter auf 7474,3 Quadratmeter vergrößert.

Der sogenannte Teilabbruch und ein Erweiterungsbau ist auch das erste Konzept für den Borker Standort der Grundschule Auf den Äckern. Wobei der etwas vorspringende Gebäudeteil im nördlichen Schulhofbereich abgerissen und durch einen größeren Anbau ersetzt werden soll. Ein Aufzug wird auch eingebaut. Mit diesem Entwurf vergrößert sich die Gesamtfläche von 7179,4 Quadratmetern auf 8399,8 Quadratmeter.
Der Standort Cappenberg bietet, was das erste Erweiterungskonzept betrifft, eine Besonderheit. Der ausgewählte Entwurf sieht eine Aufstockung eines bestehenden Gebäudeteils vor und auch einen nördlichen Anbau. Beides hatten auch zwei andere Varianten getrennt vorgesehen. Ein Umbau im Bestand sei für die anderen beiden Schulstandorte nicht vorgesehen. Ein separates zusätzliches Gebäude als mögliche Erweiterungsoption wird es nicht geben. Mit dem ausgewählten Konzeptentwurf würde die Grundschule in Cappenberg von 3479,9 Quadratmetern auf 4101,1 Quadratmeter wachsen.
Nach den ersten Konzeptentwürfen lägen die Gesamtkosten für die Erweiterungsmaßnahmen bei rund 30 Millionen Euro.
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