Notunterkunft in Bork steht häufig nahezu leer
Flüchtlingszahlen nahe Null
Die Balkanroute ist seit Wochen dicht: Die Flüchtlinge kommen über diesen Fluchtweg nicht mehr aus den Krisenregionen der Welt nach Deutschland. Das hat große Auswirkungen auf die Situation in Deutschland – und da in erster Linie auf die Notunterkunft in Bork. Die ist zeitweise so gut wie leer.

Die Notunterkunft in Bork steht inzwischen größtenteils leer.
Am Freitag, 18. März, war der Belegungsstand nach Auskunft der DRK Westfalen Betreuungsdienste GmbH, die die Zeltstadt am LAFP in Bork betreibt, signifikant: 1000 Plätze gibt es hier – und einen einzigen Bewohner, wie Ina Ludwig, Sprecherin des Deutschen Roten Kreuzes, mitteilte. „Es ist derzeit sehr ruhig dort“, schrieb sie.
Zahl der Flüchtlinge ist seit Mitte Februar rückläufig
Seit Mitte Februar seien die Zahlen deutlich rückläufig: Im Februar seien durchschnittlich 140 Menschen pro Tag in der Notunterkunft untergebracht gewesen. In der ersten Monatshälfte seien es zwischen 31 und 526 Flüchtlinge am Tag gewesen.
Zum Ende des Monats hätte sich die Zahl auf rund 50 Bewohner am Tag eingependelt. Und im März? „Da wurde es noch ruhiger“, so Ina Ludwig: „Mit null bis maximal zehn Bewohnern pro Tag haben wir aktuell unseren Tiefstand erreicht.“ Zeitweise stehe die Notunterkunft tagelang leer.
Notunterkunft versorgt Flüchtlinge mit dem Nötigsten
20 Leichtbauhallen stehen auf dem Parkplatz der Polizeischule. Diese waren im Sommer 2015 vom Land NRW errichtet worden, um den Menschen ein Obdach zu geben, die aus Syrien, Afghanistan, Irak, aber afrikanischen Ländern sowie Albanien, Mazedonien und anderen Staaten nach Deutschland geflüchtet waren.
Die Funktion der Notunterkunft dabei: Wir geben den Menschen ein Bett und ein Dach über dem Kopf, Sicherheit und etwas zu essen, versorgen sie also mit dem Nötigsten. Von hier aus wurden dann Fahrten organisiert zur amtlichen Registrierung der Menschen.
Menschen verweilten nur noch wenige Nächte in Bork
Dieser Prozess war im Spätherbst so beschleunigt worden, dass die Menschen unter der Woche nur noch eine, maximal zwei Nächte in Bork verweilten. Von dort wurden sie am nächsten Morgen mit Bussen zur Registrierung am Flughafen Münster-Osnabrück nach Greven gebracht.
Nach der Registrierung in einer großen Zelthalle dort (bis zu 1000 Registrierungen pro Tag) ging es dann für die Menschen in die kommunale Zuteilung: Sie wurden in Städte in NRW oder andere Bundesländer gebracht und mussten dann dort von der Stadtverwaltung mit Wohnraum versorgt werden.
Halbe Teamstärke reicht momentan vollkommen aus
In Bork ist also im Moment deutlich weniger zu tun als zuvor. Was heißt das für die Einrichtung, für die zu Beginn mit rund 100 Mitarbeiter-Stellen im Dreischicht-Modell gerechnet wurde? „Momentan haben wir pro Schicht rund acht DRK-Mitarbeiter vor Ort“, erklärt Ina Ludwig.
Sie arbeiten im Sozialen Dienst, in der Verwaltung, als Hausmeister und Krankenschwester. „Das entspricht etwa der Hälfte unserer regulären Teamstärke und reicht bei der aktuellen Belegung vollkommen aus.“
Unterkunft wäre bereit für mehr Bewohner
Leerlauf-Phasen nutzten die Kollegen, um Überstunden abzubauen, Reparaturarbeiten zu erledigen, das Areal und die Unterkünfte sauber zu halten und die Einrichtung insgesamt einsatzbereit zu halten.
Heißt: Sollte sich die Bewohnerzahl wieder erhöhen, „sind wir in der Lage, den Betrieb sofort auf das gewohnte Maß hochzufahren“, so Ina Ludwig. Man halte sich bereit und könne bei Bedarf umgehend größere Mengen an Menschen versorgen.
Vertrag für die Unterkunft wird wohl nicht verlängert
Das ist der Auftrag, der so vertraglich zwischen dem Land NRW (Bezirksregierung Arnsberg) und dem DRK Westfalen festgelegt ist: Seit August 2015 und bis August dieses Jahres ist hier eine Unterbringung von Asylsuchenden zu gewährleisten.
Was danach ist, ist zurzeit noch offen. Es ist allerdings wohl damit zu rechnen, dass die Bezirksregierung den Vertrag nicht verlängern wird, zumal auch das LAFP, also die Polizei NRW, ihren Platz zur eigenen Verwendung zurück haben möchte. Vor der Notunterkunft waren hier Hunderte Parkplätze für die Polizei-Studenten und -Auszubildenden.
- Flüchtlinge ,
- Asyl ,
- Deutsches Rotes Kreuz ,
- Polizei ,
- Selm