Neujahrsempfang in Selm „Machen wir gemeinsam das Beste für Selm aus diesem Jahr“

Neujahrsempfang: „Machen wir gemeinsam das Beste für Selm aus diesem Jahr“
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Rund 300 geladene Gäste nahmen am Freitagabend, 19. Januar, am Neujahrsempfang im Bürgerhaus Selm teil. Eingeladen hatten die Stadt Selm, die Werbegemeinschaft, die Handwerksmeisterrunde und der Wirtschafts- und Kulturförderverein (Wikult). Sie konnten neben Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft aus Selm auch einen prominenten Ehrengast begrüßen: Ina Scharrenbach, die Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen.

An diesem Abend nahm sich Selms Bürgermeister Thomas Orlowski Zeit, um die Anwesenden auf schwere Zeiten einzustimmen: „Wir haben den Haushalt 2024 mit einem Defizit von neun Millionen Euro eingebracht.“ Stille im Saal. Bei allen Sparmaßnahmen, die die Politik gemeinsam mit der Verwaltung auf den Weg bringen werde, „müssen wir uns aber auch über Einnahmensteigerung unterhalten.“ Er nannte das Wort nicht, aber der Begriff „Steuererhöhungen“ schwebte im Raum.

„Es ist klar, dass die Menschen Angst haben, ihren Wohlstand zu verlieren. Diese Ängste müssen wir ernst nehmen. Diese Ängste schüren die nichtdemokratischen Parteien.“ Im weiteren Verlauf skizzierte Orlowski, dass es nur gemeinsam - Gesellschaft, Verwaltung und Politik - gelingen könne, die Herausforderungen der Zukunft zu meistern. Dabei müsse nicht Parteipolitik, sondern das gemeinsame Ziel im Vordergrund stehen. Gemeinsam könne man so dann auch rechten Parteien wie der AfD entgegen stehen und ihnen mitteilen: „Ihr seid in unserer Stadt nicht willkommen.“

Bürgermeister Thomas Orlowski (l.), hier mit dem CDU-Stadtverbandsvorsitzenden Michael Zolda, begrüßte NRW-Kommunalministerin Ina Scharrenbach als Ehrengast des Neujahrsempfangs.
Bürgermeister Thomass Orlowski (l.), hier mit dem CDU-Stadtverbandsvorsitzenden Michael Zolda, begrüßte NRW-Kommunalministerin Ina Scharrenbach als Ehrengast des Neujahrsempfangs. © Arndt Brede

Nüsse gemeinsam knacken

Zuvor hatte Ministerin Ina Scharrenbach die Entwicklung Selms gelobt, aber ebenfalls gemahnt, die Nüsse, die im Wege liegen, gemeinsam zu knacken. Herausforderungen wie das Energieeffizienzgesetz und die kommunale Wärmeplanung, die angepackt werden müsse. Im Verlaufe des Abends erinnerte Bürgermeister Orlowski den Ehrengast daran, dass noch ein Förderantrag Selms zur Wärmeplanung offen sei. Das nahm sie mit, wie auch andere Wünsche, zum Beispiel Unterstützung beim Erhalt der Sehstation im Auenpark.

Die Ministerin mahnte, die eigenen Fähigkeiten zu erkennen und auf sie zu vertrauen. Sie hoffe, es möge gelingen, Menschen in Sorge und Angst Mut zu machen. Zu den Fähigkeiten gehöre auch, rechten Parteien entgegenzutreten. Gemeinsam. „Braun bleibt Braun“, sagte die Ministerin. „Und dagegen steht Bunt.“

Die Chefs der einladenden Organisationen - hier mit Moderator Christoph Davids (l.) - blickten optimistisch aufs Jahr 2024: (v.r.) Markus Groppe (Handwerksmeisterrunde), Volker Brüning (Werbegemeinschaft) und Helmut Jahnke (Wirtschafts- und Kulturförderverein).
Die Chefs der einladenden Organisationen - hier mit Moderator Christoph Davids (l.) - blickten optimistisch aufs Jahr 2024: (v.r.) Markus Groppe (Handwerksmeisterrunde), Volker Brüning (Werbegemeinschaft) und Helmut Jahnke (Wirtschafts- und Kulturförderverein). © Arndt Brede

Es wird ein herausforderndes Jahr, da waren sich die Redner des Abend einig. Aber in den einladenden Organisationen und Vereinigungen herrscht so etwas wie Aufbruchstimmung. „Wir werden den Vorstand verjüngen“, sagte Wikult-Chef Helmut Jahnke. „Wir haben 19 Neuzugänge.“ Volker Brüning, Vorsitzender der Werbegemeinschaft, sprach von Plänen, sich weiter zu vernetzen, um stärker auftreten zu können. Und auch Markus Groppe vom Führungsteam der Handwerksmeisterrunde, der über die Herausforderung sprach, Nachwuchs im Handwerk zu gewinnen, gab zu, sich auf 2024 zu freuen.

Ihnen, den Anwesenden im Saal und den Bürgerinnen und Bürgern Selms gab Bürgermeister Thomas Orlowski mit auf den Weg: „Machen wir gemeinsam das Beste für Selm aus diesem Jahr.“

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