
Bürgermeister Thomas Orlowski und seine Leute in der Verwaltung erstellen gerade die Entwurfsplanungen für zwei Radwegeverbindungen in Selm und Cappenberg. © Redaktion
Neue Radwege in Selm: Wie ist der Stand der Dinge?
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Die Stadt Selm kann zwei neue Radwegverbindungen planen. 2023 sollen sie laut Zeitplan realisiert werden. Kann der Zeitplan eingehalten werden? Gibt es Hürden?
Es war eine positive Nachricht im Sommer 2021, als Bürgermeister Thomas Orlowski verkündete, dass Selm 1,7 Millionen Euro vom Bund erhalte, um für den personell eng besetzten Landesbetrieb Straßenbau NRW zwei Radwege an der Werner Straße und am Brauereiknapp zu planen. Möglich wird das durch eine sogenannte Verwaltungsvereinbarung mit Straßen.NRW. Insgesamt sollen so 5,5 Kilometer Radwege neu entstehen. Und das ohne einen Cent Beteiligung durch die Stadt Selm.
Wie das Geld vom Bund aufgeteilt werden soll, teilte Orlowski auch mit: Eine Million Euro wird für das Teilstück auf der Werner Straße veranschlagt. 700.000 Euro sind die Kosten für den Radweg am Brauereiknapp. Die Summe - das betonte Orlowski gegenüber der Redaktion besonders - sei so kalkuliert, dass damit auch Grundstückskäufe möglich werden.

An der Werner Straße gilt zwischen dem Kreisverkehr Zeche-Hermann-Wall und dem Cappenberger Damm Tempo 70. Ein Grund, warum an diesem Teilstück der Werner Straße ein neuer Radweg entstehen soll. Zur Sicherheit der Radfahrer. © Arndt Brede
Denn ohne Grundstückskäufe könne vor allem der Radweg am Brauereiknapp nicht realisiert werden. Die Stadt sei im positiven Gespräch mit dem Grafen von Kanitz, dem entsprechende Flächen gehören, hieß es damals. Auf welcher Seite des Brauereiknapps der Radweg angelegt werden soll, sei Sache der Planer, hatte der Bürgermeister vor einem Jahr gesagt.
Etwas konkreter wurde Orlowski damals in Sachen Radweg an der Werner Straße: „An der Werner Straße wird er einseitig mit Begegnungsverkehr angelegt.“ Auf welcher Seite der Werner Straße, das sei noch unklar. Die Stadt halte sich das noch offen, weil noch nicht geklärt sei, ob und wo Grundstücke erworben werden können beziehungsweise müssen.
Wie ist der Sachstand jetzt, ein Jahr später? Wir haben bei der Stadt nachgefragt: Wie ist der Stand der Dinge in Sachen Grundstückskauf? Kann der Zeitplan eingehalten werden und ist schon klar, auf welcher Seite der Werner Straße der neue Radweg angelegt wird? Wie sieht der konkrete Zeitplan aus? Sind genügend personelle Kapazitäten bei der Stadt vorhanden, um die Planungen durchzuführen?
Entwurfsplanungen laufen
Stadtsprecher Malte Woesmann hat uns geantwortet: „Zurzeit werden die Entwurfsplanungen für die beiden neuen Radwege erstellt. Dort werden die endgültigen Trassen festgelegt. Daher steht zurzeit noch nicht fest, welche und wie viele Grundstücke erworben werden müssen.“

Die Bauarbeiten für die Ansiedlung des Unternehmens Cordes & Gräfe führen zu Einengungen an der Werner Straße. Für Radfahrer ein durchaus nicht ungefährliches Hindernis. © Arndt Brede
Für den Radweg an der Werner Straße sei gegebenenfalls ein Bau ohne zusätzlichen Grunderwerb möglich. Für den Radweg am Brauereiknapp sei Grunderwerb auf jeden Fall notwendig. „Die entsprechenden Flächen ergeben sich aus der zu erstellenden Trassenführung. Aufgrund des frühen Stadiums der Planung kann zum Zeitplan keine konkrete Angabe gemacht werden. Beide Radwege sollen jedoch 2023 gebaut werden.“
Die personellen Kapazitäten seien bei der Stadtverwaltung vorhanden, teilt der Stadtsprecher mit. „Daher wurde im Vorfeld das Angebot an Straßen.NRW gemacht, die Planungen et cetera für den Landesbetrieb zu übernehmen.“