Der Standort der neuen Rettungswache in Selm steht schon lange fest: am Kreisverkehr Kreisstraße (B236)/Zeche-Hermann-Wall, in unmittelbarer Nachbarschaft zur HEM-Tankstelle und einem leer stehenden Gebäude, das eigentlich für ein Fastfood-Restaurant vorgesehen ist. Christoph Gesing, Projektleiter bei der Stadt für den Bau der Rettungswache, stellte jetzt im Stadtentwicklungsausschuss Details vor. Demnach ist das zur Verfügung stehende Grundstück 1260 Quadratmeter groß - genau 35 mal 36 Meter.
Im Gebäude werden im Erdgeschoss laut Planung knapp 436 Quadratmeter genutzt. Drei Fahrzeugplätze stehen künftig zur Verfügung. Jeweils ein Medikamenten- und Materiallager, eine Schleuse, einen Desinfektionsbereich und einen Fahrzeugwaschbereich wird es geben. Getrennte Umkleiden für Frauen und Männer und geschlechtergetrennte WCs/Duschen sollen modernsten Ansprüchen genügen, sagt Christoph Gesing.
Knapp 205 Quadratmeter kann die Feuerwehr im Obergeschoss nutzen. Und zwar unter anderem dafür: zwei Büros, Küche und Aufenthaltsraum, zwei Bäder, ein Schulungsraum und sechs Schlafplätze. Zudem sei eine Loggia geplant, „damit die Kameradinnen und Kameraden in der Pause auch mal nach draußen gehen können“, erklärt Gesing. Das Dach ist übrigens so ausgelegt, dass Photovoltaikanlage und Dachbegrünung möglich seien, berichtet der Projektleiter.

Zur Ausgangslage: Die Rettungswache in Bork, die noch in der Feuer- und Rettungswache am Amtshaus untergebracht ist, und die Rettungswache an der Alten Post - ein Provisorium, wie Gesing sie bezeichnet - werden zusammengelegt. Die zentrale Lage der neuen Rettungswache solle sicherstellen, dass die geforderten Hilfsfristen eingehalten werden können.
2019 wurde das Thema neue Rettungswache akut: Für Selm-Mitte und Bork gelinge es in nur 42 Prozent der Einsätze, die gesetzlich vorgeschriebene Hilfsfrist von acht Minuten einzuhalten, hieß es damals. Heißt: Der Rettungswagen muss innerhalb von acht Minuten nach Alarmierung am Einsatzort sein. Selm lag damals bei der Hilfsfrist für städtische Gebiete an letzter Stelle im Kreis Unna. Sieht man sich die Pläne an, sollte sich das mit dem Bau der neuen Rettungswache deutlich verbessern. So ist jedenfalls die Hoffnung der Verantwortlichen.
Der Zeitplan sieht so aus:
- Die Ausschreibung aller Gewerke läuft zwischen der 11. Kalenderwoche (ab 13. März) und der 20. Kalenderwoche (bis 21. Mai).
- Die Vergabe der Rohbauarbeiten ist für die 15. Kalenderwoche (ab 10. April) vorgesehen.
- Der Baubeginn ist für Mai geplant.
- Fertigstellung: Ende erstes Halbjahr 2024.
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