Nachbarschaftsfest in der Flüchtlingsunterkunft

An der Körnerstraße in Selm

Einst war hier eine Kita mit dem Namen "Drachenstark". Dann stand das Gebäude an der Ecke der Körnerstraße in Selm leer. Inzwischen ist seit einem halben Jahr wieder Leben unterm Dach: Asylsuchende aus aller Welt sind hier in den zwei zusammenhängenden Gebäudekomplexen untergekommen. Am Samstag (19. September) stellen Helfer des Arbeitskreises Asyl ein Nachbarschaftsfest auf die Beine. Es soll verbinden.

SELM

, 18.09.2015, 12:04 Uhr / Lesedauer: 2 min
Im Gebäude des ehemaligen AWO-Kindergartens Drachenstark in der Körnerstraße sollen bald Flüchtlinge untergebracht werden.

Im Gebäude des ehemaligen AWO-Kindergartens Drachenstark in der Körnerstraße sollen bald Flüchtlinge untergebracht werden.

Um 13 Uhr soll es am Samstag losgehen, in einer lockeren und offenen Atmosphäre soll es Spiele, Ausstellungen und ein paar Vorträge geben. Sie alle soll ein Thema verbinden: Asylbewerber sind in Selm herzlich willkommen. Eine Buschtrommel-Kombo aus Olfen soll für musikalische Unterhaltung sorgen. „Wir wollen die Nachbarn, Freunde und Sponsoren zu einem Fest einladen, damit sich alle rund um die Flüchtlingsunterkunft Körnerstraße besser kennenlernen“, sagt Hans Hoppe. Um 18 Uhr soll Feierabend sein.

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Man kann dort syrische und afrikanische Gerichte kennenlernen, sich mit den neuen Nachbarn beim Tauziehen und anderen Spielen messen, oder einfach nur so vorbeikommen. Kinder und Enkelkinder seien auch gern gesehen, so der Asylkreis, für den sich unter anderem in dieser Sache Hans Hoppe besonders engagiert.

Seit Februar bewohnt

In der Unterkunft leben seit Ende Februar rund 30 Menschen. Im Gebäudekomplex zum Hinterhof an der Sporthalle sind vor allem Syrer und andere Araber untergebracht, im Komplex zur Seite Körnerstraße Afrikaner, zum Beispiel aus Eritrea. Bei fast allen handelt es sich um allein gekommene junge und ältere erwachsene Männer. Im März, rund vier Wochen nach dem Bezug der Unterkunft, besuchten Bürgermeister Mario Löhr und Beigeordnete Sylvia Engemann zusammen die Einrichtung, um sich einen Eindruck zu verschaffen. Damals wohnten dort aber auch noch Asylbewerber, die inzwischen nicht mehr da sind: Amed Kino zum Beispiel, ein junger Mann aus Kobane. Er hat inzwischen seine Aufenthaltsgenehmigung, darf deswegen reisen und seinen Wohnort selbst aussuchen.

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Die Unterkunft hatte die Stadt aus der Not heraus eröffnet: Ihr wurden immer mehr Asylsuchende zugewiesen, für die kein Wohnraum zur Verfügung stand. Darum setzte die Stadt die leerstehende Immobilie soweit instand, dass sie Flüchtlingen ein Dach über dem Kopf geben konnte. Rund um diese Unterkunft gründete sich der Arbeitskreis Asyl Selm nach dem Vorbild der schon etwas älteren Borker Initiative. Hier arbeiten Ehrenamtliche zusammen, die sich in vielerlei Dingen um die Anliegen der Asylbewerber in Selm kümmern.

Hans Hoppe sagte: „Wir nehmen gerne noch Angebote für Kuchenspenden und andere Art der Unterstützung entgegen.“ Damit am 19. September „drachenstark“ gefeiert werden kann.