Nach Workington ist vor der Europawahl: Selmer Gymnasiasten und ihr Verhältnis zu Europa
Gymnasium
Fünf Selmer Gymnasiasten waren vor rund einem Jahr zum Austausch im englischen Workington. Die minderjährigen Europa-Experten durften auch Kreuzchen setzen.

Gudrun Bayer-Kulla vom Rotary-Club traf sich in der vergangenen Woche mit den Schülern in der vergangenen Woche, um über Europa zu sprechen. Piotr Rzeszotarski (v.l.), Frieda Formann, Sabesan Sathananthan, Chantal Rittinghaus, Maria Sofia Karapidou und Lehrer Detlev Arndt. © Bayer-Kulla
Am Sonntag, 26. Mai, wenn Europa sein Parlament wählt, können nur Bürger ihre Stimmzettel abgeben, die das 18. Lebensjahr vollendet haben. „Schade, dass wir nicht mitwirken können“, sagt Sabesan Sathananthan. Der Zehntklässler gehört zu den Schülern des Städtischen Gymnasiums Selm, die vor rund einem Jahr in Workington an ihren Europa-Erfahrungen feilten. Der Rotary Club Selm - Kaiser Barbarossa organisierte den Schüleraustausch.
„Wir haben immer noch versucht, die Kontakte aufrecht zu halten“, sagt Sabesan jetzt, rund ein Jahr später. Etwas versandet sei das ihm dann aber schon. Alle fünf - außer Sabesan selbst, Piotr Rzeszotarski, Maria Sofia Karapidou, Chantal Rittinghaus und Frieda Fohrmann - sind sich aber einig: Freundschaften sind in Workington entstanden. Das hat gut funktioniert meinen sie, trotz der Sprachbarriere, oder eher kleiner Sprachhürde - die Schüler lernen immerhin Englisch. „Per Brief habe ich noch etwas Kontakt nach Workington“, sagt Maria Sofia dagegen.
SGS simuliert die Wahl für die Schüler
„Die EU ist ein aktuelles Thema und sehr wichtig“, meint Sabesan, der schon einen genauen Plan für seine spätere Berufslaufbahn hat: ein Duales Studium im Bereich Informatik, „das funktioniert global“, sagt er.
Einen Wahlzettel konnten die Jugendlichen dann aber doch einwerfen. „Wir haben bei der Juniorwahl mitgemacht. Das war alles so realitätsnah wie möglich“, sagt Chantal, „mit Wahlbenachrichtigungen und Wahlkabinen“, ergänzt Frieda, „und wir mussten unsere Ausweise vorzeigen“, schließt Sabesan.

Die Schüler bekamen bei der Juniorwahl gegen Vorlage ihrer Wahlbenachrichtigung und der Ausweises einen Wahlzettel. © SGS
Die Jahrgänge 9, Einführungsphase (EF, Stufe 10) und Qualifikationsphase 1 (Q1, Stufe 11) des SGS nehmen an dem bundesweiten Projekt teil. Das Ergebnis wird nun an die Organisatoren weitergeleitet, die das Gesamtergebnis der beteiligten 2.700 Schulen und ca. 650.000 Schülerinnen und Schülern am Sonntag um 18 Uhr – parallel zu den ersten Hochrechnungen der Europawahl – veröffentlichen werden.
„Vor Sonntag sagen wir da nichts“
Chantal meint: „manchmal muss ich mich so über die Politik aufregen, dass ich überlege später etwas in dem Bereich zu machen“, sagt sie. Doch genau wie Frieda und Sophia könnte sie sich später eine Lehramt vorstellen. Und Piotr? „Ich interessiere mich für Tiermedizin und Chemie - da kann man viel zum Thema Umweltschutz beitragen“, sagt er.
Die Wahlergebnisse für die Simulation stehen schon, „die wissen wir auch schon“, sagt Piotr, der wie Chantal zu den Wahlhelfern gehörte, „vor Sonntag sagen wir da aber nichts.“