Das Schild mit dem Unternehmensnamen „Prott" hängt längst nicht mehr an der Halle in der Schachtstraße in Selm. Ein anderes Unternehmen schlachtet dort jetzt aber.

© Marie Rademacher (Archiv)

Nach Tierschutz-Skandalen: Kontrollen müssen viel strenger werden

rnMeinung

Nach zwei großen Tierschutz-Skandalen haben es Schlachtbetriebe im Kreis Unna gerade nicht so leicht. Auch sie sollten sich wünschen, dass die Kontrollen strenger werden, findet unsere Autorin.

Selm

, 25.03.2022, 10:15 Uhr / Lesedauer: 1 min

Ich erinnere mich noch gut an den März im vergangenen Jahr. So wie die meisten Selmerinnen und Selmer war ich geschockt von dem, was sich im Schlachthof Prott zugetragen haben soll. Die Bilder der hilflosen Tiere - kopfüber an der Decke hängend im Todeskampf - sind mir nie aus dem Kopf gegangen. Bei uns im Ort - direkt nebenan. Deshalb verstehe ich es gut, dass Menschen an der Schachtstraße aufmerksam vorbeifahren und immer wieder schauen, ob sich etwas tut. Genauso mache ich es ja auch.

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Hängt schon ein Namensschild an der Klingel? Stehen Tiertransporter im Hof? Laufen Menschen in Metzgerkleidung rum? Das will auch ich alles wissen. Aber: Wir alle müssen auch ein bisschen aufpassen - vor Vorverurteilungen. Dass dort wieder geschlachtet wird, ist nach den Schächt-Vorwürfen gegen Prott auf jeden Fall von öffentlichem Interesse. Gleichzeitig ist es aber weder eine Überraschung noch irgendwie illegal. Schließlich hat nicht Prott, sondern ein anderes Unternehmen den Betrieb dort wieder aufgenommen. Und zwar eins, gegen das keine Vorwürfe im Raum stehen.

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Meine große Hoffnung ist, dass der Kreis Unna aus den beiden Tierschutz-Skandalen, die ihn im vergangenen Jahr getroffen haben (Prott und Mecke), gelernt hat - und es in Zukunft einfach viel, viel strengere und genauere Kontrollen gibt. Auch Schlachtbetriebe sollten sich das wünschen - nur so können sie aus dem dunkeln Schatten treten, der durch die Skandale über der Branche liegt.

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