Von der Friedenskirche bis in die Selmer Mitte reichte die Menschenkette für Frieden am Freitagabend.

Von der Friedenskirche bis in die Selmer Mitte reichte die Menschenkette für Frieden am Freitagabend. © Matthias Stachelhaus

Menschenkette durch Selm - Die Botschaft ist eindeutig: „Frieden!“

rnMenschenkette

Seit knapp zehn Wochen herrscht nach dem russischen Überfall Krieg in der Ukraine. Was dort passiert, lässt die Menschen auch bei uns nicht los. Das hat Selm bewiesen.

Selm

, 06.05.2022, 20:51 Uhr / Lesedauer: 2 min

Nichts ist mehr so, wie es war, seit russische Truppen am 24. Februar dieses Jahres in der Ukraine einmarschiert sind. Auch bei uns ist nichts mehr, wie wir es gewohnt waren. Menschen sind aus der Ukraine vor Krieg und Gewalt geflüchtet und auch bei uns untergekommen. Auch in Olfen, Nordkirchen und in Selm.

Nichts ist mehr wie es war, und doch mag ein gewisser Gewöhnungseffekt eingezogen sein. Ausgehobene Massengräber, Panzerkolonnen, Menschen auf der Flucht - Fernsehbilder. Wirklich nur Fernsehbilder? Offenbar dringen sie tiefer als bis zu unseren Augen. „Auch nach nunmehr zehn Wochen Krieg in der Ukraine darf dieser niemals als Normalzustand wahrgenommen werden“, sagt Claus Themann. Er ist Leitender Pfarrer der katholischen Kirchengemeinde. Aus dieser Motivation heraus haben die katholische Gemeinde, die evangelische Kirchengemeinde Selm und die Stadt Selm eine Menschenkette auf die Beine gestellt.

Die Botschaft am Freitagabend war klar: Hunderte Menschen setzten bei einer Menschenkette ein Symbol für Frieden in der Ukraine.

Die Botschaft am Freitagabend war klar: Hunderte Menschen setzten bei einer Menschenkette ein Symbol für Frieden in der Ukraine. © Matthias Stachelhaus

Am Freitagabend, 6. Mai, zog sie sich ab 19 Uhr von der Friedenskirche in der Altstadt Richtung Selmer Zentrum. Als Endpunkt hatten die Organisatoren das Bürgerhaus im Selmer Zentrum ausgewählt. Rund 1,3 Kilometer liegen auf dem Weg über die Ludgeristraße und die Kreisstraße zwischen diesen beiden Punkten. Letztendlich standen die Menschen fast bis zur Einmündung Neue Werner Straße.

Wunsch nach Frieden ungebrochen groß

Aber dass es nicht ganz bis zum Bürgerhaus gereicht hat, ist nicht wichtig. Wichtig sind die Botschaften, die auf Plakaten gedruckt waren: „Peace on earth“, „Ich möchte Frieden“. Und die gesungenen Botschaften: „Selm will Frieden für alle!“ Und die gesprochenen Botschaften: „Der Wunsch nach Frieden ist ungebrochen groß“, sagte Pfarrer Claus Themann. Er erinnerte an den 8. Mai vor 77 Jahren und den Tag der Befreiung. Ein Tag, der damals sehnsüchtig erwartet worden war.

Sie sprachen stellvertretend für die Organisatoren der Menschenkette: (v.l.) Pfarrer Claus Themann, Bürgermeister Thomas Orlowski und Pfarrerin Katrin Hirschberg-Sonnemann.

Sie sprachen stellvertretend für die Organisatoren der Menschenkette: (v.l.) Pfarrer Claus Themann, Bürgermeister Thomas Orlowski und Pfarrerin Katrin Hirschberg-Sonnemann. © Matthias Stachelhaus

Ob diese Sehnsucht nach Frieden bald gestillt werden kann? Die evangelische Pfarrerin Katrin Hirschberg-Sonnemann setzte jedenfalls ein positives Signal: „Wir werden weiter jeden Freitagabend vor der Friedenskirche für den Frieden beten.“

Auch solch ein Friedensgebet gehört zum Engagement von Selmern aus Solidarität mit der Ukraine. Wie die Friedensveranstaltungen vor dem Amtshaus, dem Bürgerhaus, in Cappenberg. Oder die Menschenkette der Gymnasiasten bis in den Auenpark.

Zu Beginn kamen hunderte Menschen auf dem Platz vor der Friedenskirche in Selm.

Zu Beginn kamen hunderte Menschen auf dem Platz vor der Friedenskirche in Selm. © Matthias Stachelhaus

Kein Wunder, dass Selms Bürgermeister Thomas Orlowski erneut betonte, wie stolz er auf die Selmer sei. An diesem Abend hörten ihm mehr als 250 Menschen aller Generationen auf dem Platz vor der Friedenskirche zu.

Begonnen hatte die Aktion bereits um 18 Uhr, als Familien mit ihren Kindern vor der Friedenskirche Friedenssymbole basteln konnten. Diese Symbole reihten sich in die Symbole des Friedens, die die anderen Teilnehmer mitgebracht hatten.