In Selmer Stadtgebiet hängen nun insgesamt 28 Meisennistkästen. Sie sollen helfen, den Eichenprozessionsspinner einzudämmen. © Uwe Norra
Eichenprozessionsspinner
Nistkästen hängen schon: Meisen sollen in Selm gegen Eichenprozessionsspinner helfen
Der Eichenprozessionsspinner hat in Selm in den vergangenen Jahren für hohe Kosten gesorgt. Nun sollen Meisen im Kampf gegen den Schädling helfen. Aber auch auf andere Tiere werden eingesetzt.
Insgesamt 28 Nistkästen für Meisen sollen in diesem Jahr dabei helfen, die Gefahr durch den Eichenprozessionsspinner einzudämmen.
Am 18. Januar bereits waren Falk Blaschke von der Stadt Selm, Ratsmitglied Daniela Volle, Uwe Norra vom Nabu in Selm sowie drei freiwillige Helfer unterwegs, um die Nistkästen aufzuhängen. Nun hängen die Kästen schwerpunktmäßig im Lüffepark, an der Alten Zechenbahn und am Zechenbusch, wie Uwe Norra sagt.
Sieben Kisten mit jeweils vier Nistkästen brachten die Helfer an. © Uwe Norra
Nistkästen: Ein Feldversuch
Für die Stadt ist es ein weiterer Baustein in Sachen Präventivmaßnahmen gegen den Schädling. Stadtsprecher Malte Woesmann erläutert den Zeitplan: „Zunächst sollen Bäume in besonders sensiblen Bereichen im Frühjahr vorbehandelt werden. Aktuell laufen die Planungen hierzu“, sagt er. Auch weitere Aktionen, die auf natürliche Feinde der Eichenprozessionsspinner setzen, seien geplant. „Um eine Vielfältigkeit zu schaffen, soll zukünftig auch etwas für Insekten getan werden“, sagt Woesmann. Darüber hinaus werde die Stadt in diesem Jahr Versuche mit Schlupfwespen und speziellen Eichenprozessionsspinner-Fallen einrichten.
Auch die Meisen sind laut Uwe Norra erstmal ein Feldversuch. „Weil man ja noch nicht weiß, wie die Meisen damit umgehen“, sagt er. In den Niederlanden wird bereits großflächig mit den Meisen gegen den Eichenprozessionsspinner gearbeitet. Auch andere Städte, wie zum Beispiel Selms Nachbarstadt Olfen, wollen auf Meisen gegen den Eichenprozessionsspinner setzen.
Wie erfolgreich diese seien, sei aber umstritten, sagt der Vogelkundler Norra.
Er vergleicht den Versuch mit den Erfahrungen, die man in früheren Jahren mit der Kastanienminiermotte gemacht habe. Einem Schädling, der ursprünglich vom Balkan kommt und der ebenfalls in Selm aktiv war. „Auch da haben die Raupen viel Blattwerk von der Kastanie zerstört“, sagt Norra. Allerdings habe es viel Zeit gedauert, bis die Meisen gelernt haben, wie sie die Raupen von den Blättern fressen. Bis sich der Erfolg gegen den Eichenprozessionsspinner einstelle, könne es also dauern.
Uwe Norra war als Berater des Nabu Selm dabei © Uwe Norra
Juckreiz und Atemprobleme durch Eichenprozessionsspinner
In den vergangenen Jahren hatte sich der Schädling immer stärker in der Region ausgebreitet. 2018 lagen die Kosten im Zusammenhang mit dem Eichenprozessionsspinner für die Stadt Selm bei rund 15.000 Euro. 2019 bereits bei etwa 45.000 Euro.
Vor allen Dingen die Brennhaare der Raupe sorgen für Probleme. Eine Raupe hat etwa 600.000 dieser kleinen Brennhaare. Sie enthalten ein Nesselgift und können Hautreizungen beim Menschen verursachen und im schlimmsten Fall für Atemprobleme und Allergien sorgen. Auch Augenreizungen können die Haare auslösen.
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