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Maskenverweigerer und Querdenker sind in Selm immer noch die Ausnahme
Corona-Schutz
Nach dem Mord an einem Tankstellenverkäufer, der einen Kunden auf die Maskenpflicht hingewiesen hatte, gerät die radikalisierte Querdenker-Szene in den Fokus. In Selm blieb es bisher ruhig.
Weil er einen Kunden bat, sich an die Corona-Regeln zu halten, ist ein 20-jähriger Student erschossen worden: Der junge Mann jobbte an einer Tankstelle in Idar-Oberstein (Rheinland-Pfalz) und hatte sich geweigert, dem Kunden Bier zu verkaufen. Seit der Tat wird über den Grad der Radikalisierung in der Querdenker-Szene diskutiert - schließlich kommt es immer wieder mal vor, dass Menschen zum Beispiel in Supermärkten keine Maske tragen.
„Ich dachte auch, dass nun meine Mitarbeiterinnen ankommen und Angst haben, erschossen zu werden“, sagt beispielsweise Martin Humpert. Der Geschäftsführer einer Edeka-Filiale in Selm hatte im August im Interview erklärt, dass Probleme mit Maskenverweigerern eher die Ausnahme seien. Daran hat sich auch seit Idar-Oberstein nichts geändert, wie er auf Anfrage bestätigt: „Weder bei den Mitarbeitern noch bei den Kunden gibt es Probleme, es läuft alles ganz normal.“
Auch das Ordnungsamt hat bisher keine Zusammenstöße mit radikalen Maskenverweigerern erlebt: „Wenn Bürgerinnen und Bürger ohne Maske an Orten, wo Maskenpflicht besteht, angetroffen wurden, dann war das Tragen meist vergessen oder die Maskenpflicht nicht wahrgenommen worden“, teilt Stadtsprecher Malte Woesmann mit. „Nach entsprechenden Hinweisen zum Tragen einer Maske, ist dem immer nachgekommen worden.“
Journalist, Vater, Ehemann. Möglicherweise sogar in dieser Reihenfolge. Eigentlich Chefreporter für Lünen, Selm, Olfen und Nordkirchen. Trotzdem behält er auch gerne das Geschehen hinter den jeweiligen Ortsausgangsschildern im Blick - falls der Wahnsinn doch mal um sich greifen sollte.
