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Maskenverweigerer beim Einkauf: Hat Selm damit ein Problem?
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Am Freitag (20.8.) tritt die neue Coronaschutzverordnung in NRW in Kraft: Was bleibt, ist die Maskenpflicht beim Einkauf. Gibt es in Selm Ärger mit Maskenverweigerern im Supermarkt?
Wer kein ärztliches Attest vorlegen kann, muss in allen Innenräumen mit Kundenverkehr eine medizinische Maske tragen. So schreibt es die aktuelle Coronaschutzverordnung des Landes Nordrhein-Westfalen in der Fassung vom 30. Juli 2021 vor. Daran führt kein Weg vorbei - auch nicht, wenn die neue Verordnung am Freitag (20.8.) in Kraft tritt: Ob geimpft, getestet oder genesen, der Mund-Nasen-Schutz bleibt im Supermarkt ein Muss - auch in Selm.
Maskenverweigerin sorgt für Empörung
Akzeptiert haben das scheinbar noch nicht alle: In Dortmund-Bodelschwingh sorgte erst kürzlich eine Maskenverweigerin im Supermarkt für reichlich Empörung unter den Kunden. Unverständlich blieb, warum sie ohne Maske ihre Waren einkaufen durfte. Ein entsetzter Kunde wandte sich an unsere Redaktion im Dortmunder Westen. Ein Anlass, um in Selm nachzuhören, wie dort beim Einkauf ohne Maske verfahren wird.

Wer keine Maske trägt, hat keinen Zugang zum Edeka Humpert in Selm. © Irina Höfken
„Wenn sich jemand weigert, die Maske zu tragen, wird er des Ladens verwiesen. Wir achten strikt darauf“, sagt Geschäftsführer Martin Humpert der gleichnamigen Edeka-Filiale im Selmer Zentrum an der Breite Straße. Probleme mit Maskenverweigerern gibt es laut Humpert aber nicht. „Als die Maskenpflicht eingeführt wurde, hatte ich die Sorge, dass es Probleme gibt. Aber die bleiben aus. Ich bin positiv überrascht“, sagt er. Er habe den Gewöhnungsprozess bei den Kunden beobachten können: Zu Beginn hätten die Kunden noch gefragt, ob sie nicht für etwa für eine Packung Käse ohne Maske hinein dürften, das komme jetzt gar nicht mehr vor.
Reaktionen der Kunden: „Was will die mir denn?“
Dass es „im Großen und Ganzen klappt“, bestätigt auch Verkäuferin Barbara Möller. Nichtsdestotrotz sei es anstrengend, die Kunden darauf ansprechen zu müssen, dass sie die Maske korrekt tragen. Nahezu täglich höre sie dann: „Oh Entschuldigung. Vergessen.“ Nicht selten fühlen sich Kunden aber auch angegriffen, nach dem Motto „Was will die mir denn?“, hat sie den Eindruck. Aber nur ein Mal sei es ihr passiert, dass ein Kunde ohne Maske auf ihre Ansprache aggressiv reagiert habe. „Der hatte es auf Provokation ausgelegt und mir dann aber doch sein Attest gezeigt“, erzählt sie.
Dramatisieren wolle sie es nicht, dass sie die Maske mehrere Stunden am Stück in ihrer Schicht tragen müsse. Das Jammern der Kunden nach nur ein paar Minuten im Geschäft, finde sie aber mitunter „grenzwertig“, denn immerhin sei es ein „sehr wichtiger Schutz für uns alle und es lohnt sich für die Gesundheit“. Ihrer Meinung nach denken Geimpfte oft, nun einen Freifahrtschein zu haben. Dem sei nicht so, gibt sie zu bedenken.
Geschäftsführer von Maskenpflicht überzeugt
So empfinden es auch die Kundinnen, die am Donnerstag im Edeka mit Einkaufswagen - und Maske - durch die Gänge bummeln. „Die Impfung verhindert doch nur einen starken Verlauf!“, sagt Barbara Hans über den Einkaufswagen hinweg. Sie findet es wichtig, dass die Maske weiter getragen wird. Maskenverweigerer seien ihr beim Einkaufen in Selm aber nicht aufgefallen. Sie selbst habe die Maske auch mal in der Tasche vergessen, verrät sie. „Aber dann hab ich sie direkt aufgesetzt!“
So schildert es auch Valentina Pecenyi. Die 67-jährige Selmerin ist vollständig geimpft, trotzdem findet sie es wichtig, die Maske zum eigenen Schutz als auch für den Schutz anderer zu tragen.
Vor allem für den Schutz seiner Mitarbeitenden ist Geschäftsführer Martin Humpert von der Maskenpflicht beim Einkauf überzeugt - „Und so wie die Zahlen aussehen, werden wir die Pflicht noch länger behalten.“
„Hömma, hasse dat schon gehört?“ So (oder so ähnlich) beginnen die besten Geschichten aus dem Pott, wo ich zu Hause bin. Es gibt nichts Besseres, als diese aufzuspüren und dann in Text, Bild und Video festzuhalten.
