Lutherviertel ist ein großes Trauerspiel der UKBS und der Stadt Selm
Usermeinung
Im Lutherquartier in Selm entstehen zwar 25 neue Wohnungen, trotzdem übt unser Leser Wilhelm Gryczan-Wiese Kritik. Er bemängelt Mietpreis, Entstehungsprozess und Verhalten der Politiker.
Die Lutherschule inklusive des Geländes wurde 2014 für 600.000 Euro an die UKBS-Kreissiedlungsgesellschaft (im Eigentum des Kreises und der Kommunen), verkauft. 2018 begann dann ein öffentliches Theater um den Abriss der historischen und stadtprägenden Lutherschule, da beim Verkauf eine vollständiger Abriss verhindert werden sollte.
Mit dem nicht nachgewiesenen Argument der Umbau würde eine Million teurer teurer (Bürgermeister Löhr) und dem verlockenden Argument vom damaligen SPD-Fraktionsvorsitzenden Thomas Orlowski, die Neubaumieten betragen nur 7,50 Euro pro Quadratmeter statt 11 Euro pro Quadratmeter bei einem Umbau, was ebenfalls nicht geprüft und bewiesen wurde.
Vorgegebene Mieten nicht zu halten
Das daraufhin durchgeführte Bürgerbegehren war von Vornherein zum Scheitern verurteilt, weil bevor die große Selmer Koalition den Abriss beschloss, lag bereits das komplette Abrissgutachten bei der Stadt mit Genehmigung des Kreises Unna vor. Und so kamen die Dinge so wie jetzt sind. Dass die vorgegebenen Mieten (7,50 Euro) nicht zu halten waren war schon 2018 bekannt (ohne Energiekrise + Baukostensteigerung).
Das letztlich mit einer dreijährigen Staffelung 9 Euro je Quadratmeter erforderlich sind, bedeutet für die Wohnungen mit Nebenkosten und Stellplatz eine Warmmiete von 750 Euro / 970 Euro / bis 1.200 Euro im Monat, und das ist bestimmt noch nicht das Ende der Mietspirale.
Anschein wurde geweckt
Verbrieft ist hingegen, im Gegensatz zum heutigen Kommentar, dass mindestens vier Wohnungen für Familien öffentlich gefördert werden sollen, wie ein Artikel der RN vom 23. November 2019 beweist. Diese Zahl wurde auch immer in den politischen Sitzungen hochgehalten, um wenigstens einen gewissen Anschein für gering Verdiener und Familien mit kleinem Geldbeutel vorzeigen zu können.
Aber auch das ist jetzt „Schnee von gestern“, wie die ganze Episode um die Geschichte der Lutherschule. Wäre zu hoffen, dass sich so mancher Kommunalpolitiker deswegen schämt, oder wenigstens in sich geht. Der Antrag der SPD für einen 20 Prozent Anteil von geförderten Wohnen bei der Errichtung von Mietwohnungen wird wohl auch im Sande verlaufen, weil nicht finazierbar.